buchkenner
- Die Beschaffung von seltenen und einzigartigen Büchern ist ihre Bestimmung - In diesem Fantasyroman von Genevieve Cogman geht es um die unsichtbaren Bibliothek. Zwischen den Welten verborgen, lagern in ihren Regalen abertausende von Büchern und damit das Wissen und Leben vieler Generationen. Mit Hilfe der Sprache verschaffen sich Bibliothekare wie Irene Winter Zugang zu den Parallelwelten um ihre gefährlichen Missionen zu erfüllen. Auch dieses Mal wird es für Irene heikel. Ein Auftrag führt sie in ein viktorianisches London, wo sie ein seltenes Buch bergen soll. Doch sie ist nicht die Einzige die hinter dem wertvollen Stück her ist. Meinung: Zunächst einmal muss ich die Autorin loben. Die Idee hinter dem Setting des Buches lässt das Herz jedes Bibliophilen höher schlagen. Eine riesige Bibliothek zwischen den Welten ist wohl ein Traum für jeden Buchbegeisterten. Auch die Idee der Agenten und ihre Abenteuer finde ich klasse. Die Umsetzung des Themas ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Sowohl Irene als Charakter, als auch der Schreibstil sind nicht unbedingt klassisch. Sehr nüchtern und eigenwillig bringt die Autorin ihre Geschichte zu Papier, das muss man mögen. Gerade mit dem Stil hatte ich ab und an so meine Schwierigkeiten. An sich gefällt es mir gut, das das Buch stilistisch etwas anspruchsvoller ist, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Trotzdem schafft die Autorin es zumindest bei mir nicht, einen wirklichen Zugang zu den Protagonisten zu bekommen. Ich hoffe aber sehr, das sie sich bei den folgenden Bänden noch steigert. Denn Thematik, Spannung usw. gefallen mir sehr. Auch die ein oder andere krude Idee fand ich amüsant, wobei sie es hier manchmal ein wenig übertreibt. Ich bin trotz der nicht so guten Bewertung unheimlich neugierig was es noch für Geschichten aus der Bibliothek zu erzählen gibt und ob die Autorin es schafft, das vorhandene Potenzial voll auszuschöpfen. Fazit: Tolles Setting und gelungene Spannungsmomente mit Verbesserungsbedarf in der Stilistik.