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elizzy

Posted on 23.1.2020

Wann ist man ein Künstler und ab wann ist man Wahnsinnig? Worum geht es? Der berühmte Regisseur Santiago Salvatierra ist zwar in seiner Rolle als Filmemacher perfekt, kann jedoch kein Drehbuch schreiben. Aus diesem Grund lädt er Pablo zu sich ein und sperrt ihn daraufhin für fünf Jahre in seinen Keller. So beginnt die Geschichte, die Pablo in ein Notizbuch schreibt, deren Sätze er dann immer wieder durchstreicht. In diesen fünf Jahren Gefangenschaft hat er bereits zwei Drehbücher für Santiago geschrieben und am dritten arbeiten sie aktuell zusammen. Anders als erwartet, scheint es so als würde Pablo seine Gefangenschaft akzeptieren, ja nahezu brauchen! Denn ein Künstler sollte zu 100% in seiner Arbeit aufgehen oder etwa nicht? “Alles fing mit einem Drehbuch an.” – Das geschwärzte Notizbuch Klappentext Um das perfekte Drehbuch zu bekommen, entführt der manisch brillante Regisseur Santiago den renommierten Autor Pablo. Er sperrt ihn ein. Fünf Jahre lang. In einem kargen dunklen Raum. Nichts soll Pablo vom Schreiben ablenken. Ein Meisterwerk entsteht. Und eine von Abhängigkeit, Abscheu und Faszination geprägte Beziehung zweier genialer Künstler. Ein Roman über Größe, Größenwahn und die Kunst des Schreibens. Vom Oscar-prämierten Drehbuchautor Nicolás Giacobone. (Quelle: Heyne) Meine Meinung Wie wichtig ist es mit Leidenschaft zu schreiben? Und ist es erst Kunst, wenn man wirklich dafür leidet? Diese Fragen kreisten während des Lesens von Das geschwärzte Notizbuch immer wieder in meinem Kopf herum. Denn Pablo leidet tatsächlich dafür, um zu schreiben. Seit fünf Jahren wird er vom Regisseur Santiago in dessen Keller gefangen gehalten. Pablo hat eine feste Routine, die er scheinbar braucht, um schreiben zu können. Die Dynamik zwischen den beiden ist nahezu unheimlich, denn sowohl Santiago als auch Pablo sind voneinander abhängig. Pablos überleben hängt natürlich davon ab, dass Santiago im Essen hinunter bringt und Santiago ist darauf angewiesen, dass Pablo für ihn schreibt. „Seit fünf Jahren schon sehe ich keinen Sonnenaufgang mehr. Seit fünf Jahren schon sehe ich keinen Baum mehr. Seit fünf Jahren schon sehe ich keine Wolke mehr.“ Ich war mir streckenweise nicht sicher, ob Pablo seine Gefangenschaft so sehr akzeptiert hat, dass er gar nicht mehr raus möchte oder ob er doch zurück ins Leben möchte aber sich zu sehr davor fürchtet nicht mehr Schreiben zu können. Denn im Keller lenkt ihn nichts ab. Der Plot klang für mich in erster Linie überaus interessant, wären da nicht die wirren Texte von Pablo. Er schreibt in Zeitsprüngen, denen man nur schwer folgen kann. Vieles lässt er aus oder streift gewisse Situationen nur. Besonders gegen Ende hin werden die Zeitsprünge riesig und viele Aussagen und Gedanken wiederholen sich so oft, dass ich regelrecht genervt von ihm wurde. Auch gab es so einige Stellen, die ich einfach zu primitiv fand und die mich regelrecht anekelten, so dass ich mich fragte “Was lese ich hier überhaupt!?” Schreibstil & Cover Der Schreibstil war meiner Meinung nach überaus anstrengend und konnte mich nicht fesseln. Ich wurde sogar regelrecht davon genervt und überlass einige Abschnitte, da es einfach zu viele Wiederholungen gab. Das Cover ist jedoch sehr gelungen und unterstreicht den Titel, denn genau so habe ich mir sein Notizbuch auch vorgestellt. Fazit Auch wenn die Geschichte einige spannende Fragen aufwirft und man sich wirklich fragt, ab wann ist man wirklich ein guter Schriftsteller / Drehbuchautor und was ist Kunst eigentlich? War das ganze für mich einfach zu anstrengend verpackt. Wäre der Schreibstil etwas fliessender gewesen hätte mich das ganze bestimmt mehr gepackt. So fand ich es Stellenweise so anstrengend, dass ich mit dem Gedanken spielte es komplett abzubrechen. Einzig ein grosses Ereignis gegen Ende hin weckte mein Interesse noch so sehr, dass ich es doch noch zu Ende las, um dann überaus enttäuscht mitten im Satz hängen gelassen zu werden. Bewertung Plot ♥♥ (2/5) Schreibstil ♥ (1/5) Botschaft ♥♥ (2/5) Lesevergnügen ♥♥ (2/5)

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