Sigrid_02
Sprachlich sicherlich absolut beeindruckend, kann ich mich letztlich dennoch nicht mit dem Roman anfreunden. Der Protagonist, der dem Leser durch seinen Selbsthass den Wind aus den Segeln nehmen will und als unter der Oberfläche liebenswerter Charakter erscheinen möchte, wird durch sein Verhalten anderen Figuren gegenüber und seine intellektuelle Überheblichkeit, das übergroße Ego, das er zur Schau stellt, insgesamt äußerst unsympathisch, sodass ich am Ende froh war, den Roman endlich abschließen zu können. Ich habe ihn in erster Linie gelesen, weil ich parallel dazu das Sachbuch über die realen Hintergründe des literarischen Werkes lesen wollte und mir dort bereits auf den ersten Seiten klar wurde, dass ich die Bezüge, die in dem Sachbuch durchlaufend hergestellt werden, nur verstehen kann, wenn ich die literarische Fiktion kenne. Letztlich konnte mich das Sachbuch deutlich mehr überzeugen als Nabokovs Bearbeitung des Stoffes. Meine Bildungslücke habe ich nunmehr geschlossen, auch wenn ich nicht sagen kann, dass es eine große Lücke gewesen ist.
