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pana7otta

Posted on 5.1.2020

Ich musste etwas inneren Widerstand überwinden, um mich auf die Reise in die über 1200 Seiten einzulassen - und der Einstieg, in dem der Erzähler (so schien es mir) offenbar in einer frühen Midlifecrisis steckt, machte es mir nicht einfacher, aber ich folgte den vehementen Empfehlungen meiner Bekannten und habe es nicht bereut. Harstad beschreibt ausführlich, aber niemals zäh oder sentimental einen Lebensweg, ausgehend von einer Kindheit in den achtziger Jahren in Norwegen, einer Jugend in den USA, erste Libe, Karriere, kontrastiert mit der deutlich früheren Emigration eines Onkels des Erzählers. EIne Klammer bildet der Vietnamkrieg, für den der Erzähler als Kind eine Fasizination entwickelt, und den der Onkel in seiner Endphase miterlebt. Nichts davon ist spektakulär, wenig dramatisch - aber mehr und mehr lässt man sich auf das Leben und Erleben ein, auf die Umstände, Menschen und Einflüsse, die ein Leben forman und manchmal vom Weg abbringen. Man beginnt, sich für sie alle zu interessieren - die Eltern, Freund_innen, Begenugen, die zu Freundschaften hätten werden können, ihre Beschränkungen und Möglichkeiten, Stärken und Schwächen. Man lässt sich auf die Suche des Erzählers in seiner Arbeit als Regisseur ein und auf die seiner Freundin, der Malerin. Man ist dabei, als teilnehmende Beobachterin, und es ist eine große Freude (und keinesfalls zu lang).

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