Lichti
Worin liegt das Böse in uns Menschen? Ist es angeboren oder anerzogen? Und ist Strafe ein Konstrukt, dass noch sinnvoll angewendet werden kann, wenn doch überall Veränderungen im Gehirn zu Grunde liegen? Die beiden Autoren gehen diesen spannenden ethischen und moralischen Fragen mithilfe von Fallbeispielen und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen nach, um zu der Erkenntnis zu erlangen, dass es ganz und gar nicht einfach ist, sie zu beantworten. Dabei erklären sie den Aufbau der Studien für Laien sehr gut, machen,wenn es nötig ist, auch einen Abstecher in den Aufbau des Gehirns oder verschiedener Messinstrumente. Das liest sich in einigen Fällen daher recht zäh, insbesondere, wenn man das Wissen schon mitbringt. Für Laien ist es allerdings gut rudimentär erklärt! Die Fallbeispiele sind anschaulich und machen es nicht einfacher,klare Entscheidungen zu treffen. Am Ende steht man genauso hilflos da wie die Autoren: Natürlich Verändern die Vorgänge sich im Gehirn, natürlich hat die Erziehung Einfluss, natürlich existieren Veränderung bei Kriminellen vs. nicht-Kriminellen. Und gleichzeitig ist es schwer, das Ganze in der Justiz unterzubringen. Gerade der Ausblick, wie Neuroimaging die Justiz verändern könnte, eröffnet einen Blick, der genauso gut Sci-fi sein könnte und doch eine realistische Zukunftsversion ist. Wissenschaft, die erschreckt und begeistert!
