Ladybug
Kater Anton hat alle Pfoten voll zu tun! Ella kämpft mit aller Kraft für den Erfolg ihres Traumes, die Honigkuchen von Madame Bernard in Deutschland zu vertreiben, um ihren Liebeskummer zu überwinden. Kater Anton genießt derweil München und die Zeit mit seiner Siamkatzenliebe Lissy. Aber er merkt auch, dass er sich wieder mal um alles, wirklich alles, selbst kümmern muss … Besonders schön finde ich, dass sich diese Weihnachtsgeschichte auch um einen Jungen rankt, der in Schwierigkeiten geraten ist, und dem Kater Anton hilft, so gut er kann. Hier sind es nicht einfach zwei Erzählstränge, sondern eine Art „Kletterstab“, um den herum die eigentliche Geschichte läuft. Das gefällt mir sehr gut und die Umsetzung ist prima gelungen. Ellas Geschichte wird dadurch zwar hin und wieder unterbrochen, aber das gesamte „Flechtwerk“ ist besonders gelungen und weihnachtlich. Beides zusammen ergibt ein weihnachtliches Ganzes, das sich sehr gut lesen lässt und genau die richtige Portion Romantik mitbringt. Ganz „unauffällig“ spricht die Autorin auch noch andere Themen an, ohne dass sie den Leser mit der Nase darauf stößt. Es gibt insofern dann auch keinen moralisch erhobenen Zeigefinger, trotzdem wirkt es. Miteinander reden – das ist wichtiger, als man denkt. Ganz gleich, wer mit wem – nur denken, was der andere meinen könnte, funktioniert nicht! Und auch, nicht nur an sich zu denken, sondern die Türen und Herzen auch für andere öffnen. Besonders, wenn es die Nachbarin ist, die sich sonst immer rührend kümmert, und auch mal Hilfe benötigt. Nicht zuletzt gehört natürlich auch dazu, Herz und Kopf in Einklang zu bekommen. Anton ist humorig, frech, lieb, schlau, gerissen, verliebt, verfressen und schnuckelig wie im ersten Band. Seine Denkweisen gefallen mir sehr. Sie öffnen dem Leser auf liebevolle Weise den Blick auf Dinge, die man sonst gern übersieht. So kann „schnöde Unterhaltungsliteratur“ eben doch etwas ganz Besonderes sein! Es finden sich unzählige Sätze im Buch, die man sich notieren und prominent aufhängen möchte, denn Anton hat einfach so Recht! Da können wir alle ganz viel lernen. Dabei ist der Schreibstil nicht lächerlich oder kindisch, sondern flott, unterhaltend und weihnachtlich-entspannend. Ein Katzen-Weihnachtsbuch in der Adventszeit muss für mich einfach sein. Ich hoffe, ich muss auf den dritten Band mit Anton nicht wieder ganze drei Jahre warten – und gebe dem zweiten die fünf Sterne, die auch der erste schon bekam!