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Ai Haninozuka

Posted on 11.11.2019

Ein Buch, auf das ich mich wahnsinnig gefreut habe und das mich letztlich doch nicht so ganz überzeugen konnte. Die Idee, Arthur Arons 36 Fragen in einem Buch zu verarbeiten finde ich gut und bringt definitiv Potential mit sich. Allerdings gefällt mir "36 Fragen an Dich" von Vicky Grant mit dieser Thematik deutlich besser. Nicht zuletzt, weil die Protagonistin so viel angenehmer ist. Am Schreibstil habe ich so weit nichts auszusetzen. Dieser ist bei Annie immer angenehm und lässt sich rasch lesen. Allerdings hätte ich tatsächlich mehr Humor erwartet. Der geht durch die Protagonistin leider ein wenig unter, da Emilia für mich einfach nur anstrengend war. Emilia und Ethan können sich nicht ausstehen, müssen für ein Schulprojekt allerdings zusammen arbeiten und so kommen die 36 Fragen ins Spiel. Wer mehr dazu wissen möchte, kann gerne googlen. Die Studie ist super interessant! Letztendlich geht es darum, ob sich zwei Fremde anhand dieser 36 Fragen ineinander verlieben können. Für Emilia gänzlich unvorstellbar. Und das merkt man. Auf. Jeder. Seite. Sie ist stur, interpretiert ständig zu viel in irgendwelche Aussagen, versteift sich absolut auf ihre Abneigung gegenüber Ethan, plant alles ausgiebig, hat nie Spaß und ist im Endeffekt 'ne langweilige Spaßbremse. Ihre Antworten sind oberflächlich, kalt und distanziert, außer es geht um ihre Familie. Sie ist ehrgeizig, will immer die Beste in Allem sind und in ihrem Leben gibt es neben der Schule, Büchern und guten nichts, was sie erfüllt, ihr Spaß bringt oder Ähnliches. Sie behandelt andere Leute von oben herab und wirkt dadurch arrogant und abgehoben, als wäre sie durch ihren Ehrgeiz etwas Besseres als andere, weil sie ihre gesamte Zeit ins Lernen steckt und Intelligenz an Schulnoten misst, was natürlich totaler Schwachsinn ist. Dabei merkt sie auch nicht, dass sie emotional total verkracht ist und "genervt" die einzige Emotion ist, die sie ausdrücken kann. Sie ist von vorne bis hinten ein unangenehmer, unsympathischer und nervtötender Charakter, der ständig erwähnen muss, dass sie nicht verliebt ist, weil sie immer nur Negativität ausstrahlen kann. Bis zu einem gewissen Punkt kann ich ihre Sturheit sogar verstehen und vielleicht könnte ich mich besser mit ihr identifizieren, wenn ich jünger wäre, weil ich in meiner "früheren" Jugend (ich bin 22, lol) auch dazu neigte, so störrisch zu sein. Die meiste Zeit hätte ich ihr trotzdem gerne ein Buch über's Gesicht gezogen. Genauso nervig fand ich allerdings auch ihre beste Freundin, die ständig anmerken muss, wie verliebt Emilia doch ist und wie toll und aufregend sie das Ganze findet. Solche Personen sind enorm unangenehm. Ethan war hier der komplette Sympathieträger. Er ist nicht nur wahnsinnig sympathisch, sondern freundlich, witzig und aufmerksam. Insgesamt ein sehr süßer Charakter. Auch seine Schwester Maya, in der es im zweiten Band gehen wird, machte einen freundlichen und interessanten Eindruck. Allerdings bin ich mir noch unsicher, ob mich ihre Geschichte genug interessiert, um mir das Buch zu kaufen. Der Handlungsverlauf war insgesamt okay, aber an einigen Stellen wirkte die Handlung zu konstruiert, was mir nicht so gut gefiel, weil sie es gar nicht nötig hatte, dass man gewisse Dinge zusätzlich einbaut. Dadurch wirkte das Ganze nur zu erzwungen und nicht mehr authentisch, was wirklich schade ist. Auch die Änderung der Durchführung des Experiments hat mich gestört, weil so die interessante Stimmung verloren ging. Generell fehlte es mir ein wenig an Atmosphäre und Spannung. Letztendlich war "Frag nicht nach Liebe" nicht die humorvolle, fluffige Liebesgeschichte, die ich erwartet hatte. Dafür war Emilia zu anstrengend und die Atmosphäre nicht stark genug. Dennoch; mit viel Kopfschütteln und Augenrollen kam ich gut und schnell durch die Geschichte und hatte dabei sogar Spaß - hauptsächlich wegen Ethan, weil Emilia wirklich der Worst Case als Protagonistin ist. Von mir gibt es 3 Sterne.

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