Profilbild von sbs

sbs

Posted on 6.11.2019

Stalking ist ein an sich schon spannendes Themenfeld – zumindest solange man nicht Objekt einer solchen Obsession geworden ist. Darum habe ich mich auch schon auf das Buch gefreut. Dozentin und Buchautorin Siobhan gibt einen Kurs für kreatives Schreiben am College und trifft dort auf Alex. Er ist etwas jünger, aber das stört ihn nicht. Blitzartig hat er sich in seine Dozentin verliebt und das hat weitreichende Folgen – nicht nur für die beiden… Der Beginn war relativ langweilig, denn das Einführen der Personen dauerte mir ein wenig zu lange und ich vermisste diesen typischen Thrill, den solche Stalkingbücher entwickeln. Aber nun gut, irgendwann wurde es dann doch noch spannend und da man aus der Perspektive von Siobhan und Alex die Geschichte in Tagebuchform präsentiert bekommt, entwickelt sich nach und nach eine interessante Geschichte. Ein Problem war sicher auch, dass ich die handelnden und erzählenden Figuren nicht mochte und deren Innenleben nicht ganz nachvollziehen konnte. Dass das Buch in zwei Teile gegliedert ist, hatte einen gewissen Verdacht bei mir geweckt und ich lag damit auch richtig. Das nahm mir ein wenig die Freude, aber nicht so lange, denn je weiter das Geschehen vorangeschritten ist, desto überzeugender - wenn auch ziemlich, ziemlich "bekloppt" - fand ich es. Vielleicht hatte ich mich auch nur endlich in den etwas außergewöhnlichen Schreibstil bzw. Erzählweise eingefunden. So richtig begeistert war ich nicht, wenn das Buch auch viele Wendungen (einige davon aber wenig überraschend…) mit sich brachte, die teils wirklich heftig waren. Trotz aller „Heftigkeit“ könnte es genauso passieren, wenn entsprechende Voraussetzungen gegeben sind. Unter dem Strich hat mich das Buch leider nicht überzeugen können, zu dem Thema gibt es einfach deutlich bessere Bücher.

zurück nach oben