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horatier

Posted on 29.10.2019

Dieses Buch ist ein Aufschlag! ein Aufschrei und hochpolitisch! Leicht in der Sprache, schwer in der Kost! Jan Weiler nimmt das Mikroskop und legt den weißen mittelalten Mann des Westen ohne Rücksicht darunter schaut auf das gefährliche Spinnennetz der "wenn wir das nicht mehr sagen dürfen" und entlarvt ganz behutsam Millimeter für Millimeter sodass diese "Männer" eigentlich schreien müssten beim lesen über die dumpfe Angst vor sich selbst. Michael Kumpfmüller´s "Die Erziehung des Mannes" müsste man parallel lesen und dann Moritz von Uslars "Deutschboden"... dann würde einen Angst und Bange werden. Natürlich kreist der Roman um fiktive Personen aber Jan Weiler inszeniert und dramatisiert eine männlich Welt, die nicht nur am Münchner Hauptbahnhof zu finden ist, wo der Hauptakteur Kühn sein Revier hat sondern beleuchtet die Pornografisierung der Gesellschaft und die Hilflosigkeit von Menschen die an der Lebensaufgabe Beziehung grandios scheitern. Denis Scheck Literaturkritiker sagt über Jan Weiler er sei ein interessanter Autor der deutschen Gegenwartsliteratur, vermutlich verkennt er die Transparenz des Textes hinsichtlich der politischen Entwicklung unserer Gesellschaft.

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