Nordi
Atticus O’Sullivan ist ein uralter Druide und der letzte seiner Art. Dass er jetzt bereits mehrere Jahrhunderte auf dieser Welt lebt, verdankt er einem Pakt mit der keltischen Todesgöttin. Die versprach ihm nämlich, während einer Schlacht, dass sie ihn nie mit ihren Schwingen berühren würde, wenn er das magische Schwert Fragarach in seinen Besitz bringe. Dieses Schwert allerdings betrachtet der Liebesgott AENGHUS ÓG als sein Eigentum. Der Diebstahl gelingt und seit diesem Tag wird der Druide vom gar nicht so lieben Liebesgott gejagt. Dass sich in dieser Auseinandersetzung, zwischen dem letzten Druiden und dem keltischen Gott, auch andere Götter des keltischen Pantheons einmischen, ist wohl eine Selbstverständlichkeit. Die menschlichen Helfer des keltischen Liebesgottes haben Atticus O’Sullivan in Arizona aufgespürt. So erleben wir nach wenigen Seiten den ersten Kampf zwischen dem Druiden und dem Feenvolk, das auf AENGHUS ÓG Seite steht. Dass dies nur ein Scharmützel war im Vergleich zu dem, was noch folgen wird, prophezeit dem Druiden niemand geringeres als seine Schutzgöttin MORRIGAN. Denn an den Zielen von AENGHUS ÓG hat sich nichts geändert: Er will das Schwert Fragarach und den Kopf des Druiden. Mein erster Eindruck vom Fantasyroman “Gehetzt“ war ein guter. Man kommt schnell in die Geschichte rein, sie ist leicht erzählt, nur die keltischen Namen fordern einen heraus. Ja, es ist ein Text, den man so weg lesen kann. Die richtige Lektüre für Bus und Bahn oder für das Lesen im Bett. Ich gewöhnte mich auch daran, dass auch hier Vampire, Werwölfe und Elementargeister vorkommen. Als ich die Welt von Atticus O’Sullivan kennengelernt hatte, langweilte mich das Buch allerdings zunehmend. Und das lag nicht daran, dass es an Action mangelt. Der Autor beginnt sich mit der Zeit zu wiederholen, immer wieder erklärt er bis ins Detail, wie der Druide seine Kraft aus der Erde zieht. Und das ist nur ein Beispiel. Da würde man am liebsten rufen: „Das weiß ich, das hast du schon erklärt!“ Auch dass der Druide mit dem Fortgang der Geschichte mehr und mehr zu einem Supermann wird, der für jedes Problem, aber wirklich jedes Problem, eine Lösung hat, wie uns ausführlich erklärt wird, ging mir mit der Zeit auf die Nerven. Natürlich ist es so, dass der Held überleben muss (bei der Neigung der Fantasyliteratur, gleich ganze Zyklen hervorzubringen), aber der Autor sollte es seinem Helden nicht so einfach machen, wie es Kevin Hearne tut.