kimvi
Solveigs Glück scheint vollkommen. Sie bekommt nicht nur einen wunderbaren Heiratsantrag von dem Mann ihres Lebens, sondern hat außerdem die Zukunft strahlend vor sich liegen. Um ihrer Familie die großen Neuigkeiten mitzuteilen, macht sie sich mit ihrem Verlobten auf den Weg zum Löwenhof. Doch da schlägt das Schicksal gnadenlos zu, denn es kommt zu einem schrecklichen Unfall. Danach ist nichts mehr so, wie es vorher war und wie es sich Solveig erträumt hatte. Sie kehrt zu ihrer Mutter und Großmutter zurück auf den Löwenhof. Dort versucht sie nicht nur ihre grenzenlose Trauer zu bewältigen, sondern auch, dem Löwenhof zu neuem Glanz zu verhelfen, der ihn in die neuen Zeiten tragen kann…. Nach „Agnetas Erbe“ und „Mathildas Geheimnis“ ist „Solveigs Versprechen“ der dritte Band der Schweden-Saga von Corina Bomann. In dieser Saga steht die Familie Lejongård, die auf dem Löwenhof, einem prächtigen schwedischen Gestüt, beheimatet ist, im Mittelpunkt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend erforderlich, die beiden ersten Teile zu kennen. Denn die Autorin streut alle nötigen Hintergrundinformationen in die Erzählung ein. Es lohnt sich aber dennoch, die Bände in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, da man so auf alte Bekannte aus den vorherigen Teilen trifft, erfährt, wie sich ihr Leben weiterentwickelt hat und über deutlich mehr Hintergrundinformationen über das Gut, seine Bewohner und die Beziehungen untereinander verfügt. In diesem Teil der Saga steht nicht nur Solveigs Schicksal im Zentrum der Handlung, sondern auch die Zukunft des Löwenhofs. Denn das ehemals hochangesehene Gestüt ist ein wenig in Vergessenheit geraten und braucht deshalb neue Perspektiven, um wieder zu altem Glanz zurückzukehren. Der erneute Einstieg in die Familiensaga gelingt wieder mühelos, da es die Autorin hervorragend versteht, den Leser von der ersten Seite an mitzunehmen. Denn Protagonisten und Handlungsorte werden so lebendig beschrieben, dass man sie unwillkürlich vor Augen hat und ganz in das Geschehen eintauchen kann. Dieses Mal trägt sich die Handlung von 1967 bis 1972 zu. Man erfährt nicht nur, wie es dem Löwenhof in der Zwischenzeit ergangen ist, sondern auch, wie Agneta und Mathilda, die Hauptprotagonistinnen der ersten beiden Bände, mittlerweile leben. Im Mittelpunkt steht allerdings Solveig, die nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern auch das des Löwenhofs, in die Hand nehmen muss. Dabei gilt es einige Schwierigkeiten zu überwinden. Solveig ist eine sehr sympathische Protagonistin, der man gerne über die Schulter schaut. Corina Bomann gelingt es mühelos, den Löwenhof und seine Bewohner zum Leben zu erwecken, sodass man wieder gefesselt dem Geschehen folgt und das Buch nur ungern aus der Hand legen mag. Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten und beobachtet fasziniert, mit welchen Schicksalsschlägen sich Solveig auseinandersetzen muss, bevor die Saga um den Löwenhof endet. Ich habe bereits die ersten beiden Bände mit großer Begeisterung gelesen und auch den Abschluss der Saga geradezu verschlungen. Die Autorin konnte mich durch ihren fesselnden Schreibstil wieder ganz in den Bann des Löwenhofs ziehen, sodass ich viel zu schnell am Ende angekommen war. Nach der letzten Seite habe ich das Buch zwar zufrieden, aber dennoch etwas wehmütig zusammengeklappt, da ich die Frauen vom Löwenhof und das wunderbare Gestüt, nur ungern verlasse. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb auch alle fünf Sternchen und eine ganz klare Leseempfehlung für die gesamte Trilogie.