Hanna Esser
Elisabeth, die von allen nur Beta genannt wird, arbeitet in einem Berliner Startup als Programmiererin. Die Arbeitsatmosphäre ist jung und dymanisch, man setzt auf moderne Arbeitsmethoden und Teambuilding. Als sie die App Dawntastic entdeckt, die Weck-Anrufe aus der ganzen Welt anbietet, meldet sie sich kurzerhand an. Bei einem netten Gespräch mit einem Anrufer aus den USA, der aus Hamburg kommt, weckt sein Profilbild ihr Interesse. Es zeigt ein seltsames Wesen, doch auf ihre Rückfrage verrät er nur, dass es mit seinem Nutzernamen Toboggan zusammenhängt. Das ist für Beta der Beginn einer digitalen Schnitzeljagd, die sie auf eine Reise in die expressionistische Szene zu Beginn des 20. Jahrhunderts mitnimmt. Beta lässt den Leser an ihrem Alltagsleben teilhaben und ich fühlte mich ihr schnell vertraut. Ihren nerdigen Charakter mochte ich sehr und mir wurde ihre Faszination für Insekten, die sie zu Hause mit ihrem 3D-Drucker nachbildet, ebenso begreiflich gemacht wie ihr Interesse an der App Dawntastic. Nach dem Anruf mit Toboggan zeigt sie Einfallsreichtum und kommuniziert mit ihm auf überraschende Weise. Sie erhält von ihm Hinweise, die sie zu Orten in der realen Welt führen, und Texte, die ihr Stück für Stück mehr verraten. Ich fand es spannend, gemeinsam mit Beta in die Vergangenheit einzutauchen und mehr über das Schicksal einer expressionistischen Künstlerin zu erfahren. In der Gegenwart setzt die Schnitzeljagd etwas in Beta in Bewegung und lässt sie neue Wege gehen. Dabei kommt es zu zahlreichen amüsanten Szenen. Insgesamt konnte mich das Buch mit seiner nerdigen Protagonistin und dem ungewöhnlichen Thema der Spurensuche begeistern. Ich empfehle es sehr gern weiter!