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trinschen

Posted on 13.10.2019

Das Buch ist mir von einer Freundin empfohlen worden und hat eine ganze Weile ungelesen beimir im Regal gestanden. Russische Literatur liegt nicht wirklich innerhalb meiner Lesekomfortzone, das Buch fiel bei mir in die Kategorie „Bücher, die man gelesen haben sollte – wenn ich irgendwann mal Zeit und Lust habe“. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mich an die Erzählweise gewöhnt hatte, danach hatte mich das Buch aber gepackt. Inhaltlich passiert nicht viel, beschrieben wird ein Tag in einem sowjetischen Arbeitslager vom Wecken bis zum Löschen der Lichter. Iwan Denissowitsch ist schon über acht Jahre im Lager, er gehört zu den alten Hasen und lässt den Leser an all seinen Gedanken und Emotionen teilhaben. Es sind die kleinen Dinge, die für mich die Faszination des Buches ausgemacht haben: die Freude über die zusätzliche Schüssel Suppe, den Wert, den ein gefundes Stück Metall für den Häftling hat, das Zusammenhalten der Gefangegen gegenüber den Schikanen der Wärter. Das Buch aus der persönlichen Sicht des Häftlings geschrieben, trotz allem bleiben die Beschreibungen ohne Wertung. Es gibt keine Trennung in Gut und Schlecht, jedes Gegängel wird differenziert betrachtet. Für mich hat es sich gelohnt, meine Lesekomfortzone zu verlassen und etwas für mich Neues kennenzulernen-

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