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Esther Middeler

Posted on 13.10.2019

Jody Hedlund ist auch in Deutschland keine Unbekannte mehr – dies ist bereits ihr 6. Buch, das hierzulande erscheint. Wer gern historische Liebesromane mit klarem Bezug zum christlichen Glauben liest, wird den Kauf sicher nicht bereuen. „Weil du mich hältst“ ist der Abschluss einer dreiteiligen Serie über drei deutschstämmige Schwestern, die sich im 19. Jahrhundert in den USA ein neues Leben aufzubauen versuchen. Die Geschichte ist aber in sich abgeschlossen – ich kannte die ersten beiden Bände nicht und hatte trotzdem nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlte. Im Zentrum der Geschichte steht Sophie, die sich mehr schlecht als recht in New York durchschlägt. Sie hat die Verantwortung für zwei kleine Waisenkinder übernommen und kümmert sich wie eine Mutter um sie. Als die Umstände in New York schwierig werden, schließt sie sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen einem Waisenzug an, der in den Westen fährt. Die mitreisenden Kinder sollen dort in guten Familien unterkommen. Sophie hat eigentlich gar nicht vor, bis zum Ende mitzureisen, doch es kommt anders und bald schon steht sie vor schwierigen Entscheidungen. Kann sie sich zum Wohle der beiden Kinder von ihnen trennen? Und gibt es auch für sie die Chance auf einen Neuanfang? Die Geschichte folgt natürlich letztlich einem bekannten Muster – ich verrate sicher nicht zu viel, wenn ich schreibe, dass es ein Happy End gibt. Trotzdem ist „Weil du mich hältst“ lesenswerter, als ich zunächst dachte. Mich hat die Zerrissenheit der beiden Hauptfiguren wirklich berührt. Beide führen einen Kampf mit sich selbst, dem schlechten Bild, das sie von sich haben, und ihren Charakterschwächen. Das macht das Buch erfrischend menschlich und lebensnah. Gleichzeitig wird deutlich, dass Gott die Kraft schenkt, alte Verhaltensmuster zu durchbrechen. Auch das kam sehr authentisch und überzeugend rüber. Jody Hedlund versteht es, spannende Geschichten zu schreiben, die das Herz berühren und im Innern nachhallen. In meinen Augen kann sie sich durchaus mit einer Autorin wie Tamera Alexander messen. Wer noch kein Buch von ihr gelesen hat, sollte zugreifen. Alle anderen brauche ich sicher nicht mehr zu überzeugen.

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