Ai Haninozuka
"Cake - Die Liebe von Casey und Jake" war das erste Buch, welches ich von der Autorin bisher gelesen habe. Das Cover gefällt mir wahnsinnig gut! Es erinnert an die Hollywood Hills. Ich finde es passt absolut zur Geschichte und vor allem zu Jake, da er sich auch eher zurückzieht und nicht gerne in Menschenmengen steht. Es zeigt die beiden Seiten - den Erfolg und die Fans und die "einsame" Seiten, wenn man alleine sein möchte oder sogar muss. Dazu der Titel relativ zentral gesetzt - macht auf mich einen ansprechenden Eindruck. Der Schreibstil gefiel mir ganz gut. Es gab einige Formulierungen, die meinen Lesefluss zu Beginn etwas störten, aber das war nichts Gravierendes und verschwand auch sehr schnell wieder. Ansonsten lässt sich das Ganze recht flüssig lesen. Es ist ein gewöhnlicher Schreibstil für das Genre und das finde ich absolut angemessen. Zu Beginn der Geschichte lernt man erstmal eine Menge von Casey kennen, einen Teil ihrer Backgroundstory, wie sie bisher gelebt hat, wie sich ihre Persönlichkeit weiter entwickelt hat und das sie sich nicht mehr verstellt um Jungs/Männern zu gefallen. Recht schnell gelangt man dann zur Hochzeit, auf der sich Casey und Jake kennenlernen, da Caseys beste Freundin seinen Bruder heiratet. Casey und Jake verstehen sich auf Anhieb sehr gut und von hier aus nimmt die Geschichte ihren Lauf. Am Anfang fand ich die Story ziemlich langatmig, weil man doch eine ganze Zeit lang in einem Szenario hängen bleibt, jedoch wird das unauffälliger, wenn man in der Geschichte angekommen ist und es ist total spannend, Casey und Jake zu begleiten und Einblicke in das Leben eines Rockstars zu bekommen. Mir gefällt hier sehr, dass die Autorin ganz ohne inszeniertes Drama auskommt! Die Geschichte bleibt realitätsnah, nichts wirkt erzwungen, reingequetscht oder aufgebauscht - das ist super! Auch das Szenario um Jakes "Geheimnis" fand ich gut inszeniert. Es wird nicht alles auf einmal preisgegeben, man muss aber auch nicht ewig warten, bis man Details erfährt. Die Neugier wird quasi "häppchenweise" gestillt. Zwischendrin gibt es einige Szenen, die ich nicht unbedingt rein genommen hätte, weil sie sich wie eine Wiederholung, nur mit anderen Figuren anfühlen, aber die Szenen sind kurz und erträglich. Was mir am Anfang zu lange dauerte, geht mir am Ende zu schnell. Einerseits kam das Ende so abrupt und wirkt irgendwie noch schnell reingequetscht, allerdings ist das bei Epilogen keine Seltenheit, dass ein großer Zeitraum auf wenige Zeilen gepresst wird, damit der Leser weiß, wie es mit den Figuren weiterging. Im Großen und Ganzen war das Ende okay, nur hatte ich mich so an den ausschmückenden Schreibstil der Autorin gewöhnt...und das Ende fühlte sich an, als würde mir man einen halbleer gegessenen Teller vor der Nase wegziehen. Es gibt wahnsinnig viele Figuren, weil Jake aus einer Großfamilie mit 6 Geschwistern kommt, aber die Geschwister, die man kennen lernt, sind wahnsinnig lieb und witzig. Hier hätten wir Mitch, Keith, Emma, Jake, Kyle, Quinn und Gracie. Mitch ist der älteste Bruder und Gracie die jüngste Schwester. Kyle spielt wohl die wichtigste Nebenrolle in Jakes Leben. Keith und Quinn lernt man auch ein wenig kennen. Von Gracie und Emma erfährt man nur sehr wenig, allerdings ist Emma in Band 3 die Protagonistin. Auch die Eltern von Jake sind herzallerliebst, auch wenn seine Mutter am Anfang wirklich streng wirkt. Scott, sein Dad, erzählt auf der Hochzeit die Geschichte über die "Entstehung" der Kids und das mit solch einem Humor, dass man ihn nur mögen kann. Auf Caseys Seite gibt es ihre Eltern und 2 Brüder, Miles (+ Frau und 2 Kindern) und Luke. Die lernt man gegen Ende bei einem Familienbesuch näher kennen. Jake sagt im Buch, dass es bei ihrer Familie ist, als würde man mit ganz vielen Caseys Zeit verbringen und da musste ich schmunzeln, weil es irgendwie wirklich stimmt. Die beiden Familien sind so herzlich und liebenswürdig, gleichzeitig aber auch so humorvoll und unterhaltsam, die muss man einfach mögen. Die restlichen Nebenfiguren waren auch alle in Ordnung. Manche etwas nerviger als andere, aber keine, von der ich sagen würde, dass sie absolut fehlgeschlagen ist, denn die Figuren, die Tiefe benötigen, haben sie und die, die sie nicht haben, brauchen sie nicht. Ich hatte jedenfalls eine Menge Spaß mit "Cake" - vor allem nach den ersten langatmigen Hürden, als alles ein bisschen mehr Schwung bekommt - und ich bin schon ganz gespannt auf die Folgebände der Reihe, denn dort lernen wir Kyle und Emma genauer kennen.