Ai Haninozuka
Ich bin durch Instagram auf die Reihe aufmerksam geworden und da mich Band drei neugierig gemacht hat, habe ich mir vorgenommen erstmal den ersten und zweiten Band der Reihe zu lesen, da es sich um wiederkehrende Figuren handelt. Das Cover spricht mich nicht sonderlich an. Nach dem Lesen vermute ich, dass ich auch einfach nicht zur Zielgruppe gehöre. Da Farben und der Schriftsatz gefallen mir zwar, aber ich habe das Gefühl, dass das Buch möglichst jugendlich und hipp wirken möchte und das sagt mir eher weniger zu. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und durch den einfachen und leichten Schreibstil kommt man auch recht schnell durch die Geschichte. Oft wurden Dinge wiederholt und hätte man diese Dinge gestrichen, wäre das Buch sicherlich um einiges kürzer geworden. Bis auf die ständigen Wiederholungen ließ sich das Buch gemütlich lesen. Bis auf einige Fehler, die sich anhäufen - und den Logikfehler, anzubieten, man könne jemanden Duzen wenn die Figuren ohnehin Englisch sprechen - habe ich hier nichts zu beanstanden. Leider fehlt es mir im kompletten Buch an Tiefe. Alles ist sehr oberflächlich beschrieben und ich bin mit keiner Figur warm geworden, weil sie alle so blass sind. Man erfährt nicht wirklich viel und die Handlung war sehr vorhersehbar, was dann auch noch die Spannung raus genommen hat. Sara fand ich leider wahnsinnig nervtötend. Sie möchte keine Prinzessin sein, will nur ein normales Leben und ansonsten meckert sie genauso viel herum, wie man es nach diesen Eigenschaften erwarten würde. Leider fehlt es ihr ansonsten gänzlich an irgendwelchen Eigenschaften. Sie isst anscheinend gerne Chips und beschwert sich den lieben langen Tag über ihre Mitmenschen. Ansonsten ist sie wahnsinnig nachtragend, beeinflussbar und hat keine eigene Meinung. Zu Beginn der Geschichte fand ich sie ganz nett, aber ab der Hälfte habe ich immer nur das Gleiche gelesen und fand sie sehr anstrengend. Sie legt eine herrliche Doppelmoral an den Tag, geht davon aus, dass jedes Mädchen eine Prinzessin sein möchte und nimmt sich ansonsten viel zu ernst. Sie beschwert sich über das fehlende Pflichtgefühl ihres Bruders, während sie selbst nur quengelt, dass sie nicht heiraten will, aber das ja sowieso nicht abzuwenden sei - trotzdem muss sie sich immer wieder darüber auslassen, wie doof das alles ist. Ich musste während des Lesens so oft mit den Augen rollen, weil Sara sich wie eine verzogene Prinzessin aufführt, die einfach nur absolut undankbar ist. Desweiteren weiß sie selbst anscheinend nicht, was sie möchte und findet es schrecklich, einen Fremden zu heiraten. Nachdem sie dann erfährt, wer es ist, ist es ihr auch wieder nicht recht, weil sie sofort davon ausgeht, er habe sie belogen, anstatt erstmal die Situation in Erfahrung zu bringen. Sie erinnert mich, simpel gesagt, an ein zorniges Kleinkind. Wenn Isabella, oder sonst wer, ihr etwas sagt, dann macht sie es einfach, denn mit Isabella legt man sich ja lieber nicht an. Klingt für mich nicht gerade wie eine beste Freundin. Wobei ich Isabella doch ein wenig angenehmer fand. Zumindest an wenigen Stellen, in denen sie Sara mal den Kopf zurecht gerückt hat. Ansonsten ist sie genauso blass und für meinen Geschmack viel zu aufgedreht und ein wenig zu selbstverliebt. Sie betont gerne, dass ihre Eltern in ihr keine vernünftige Prinzessin sehen und ist anscheinend stolz darauf, so auffallend wie möglich die Rebellin raushängen zu lassen. Was den Figuren an Charakter fehlt, haben sie an ihrem Fehlverhalten zu viel. Das ist sehr schade. Auch Leo ist eigentlich nur ein Schatten. Man erfährt rein gar nichts über die Figuren an sich, außer dass er gerne reitet und Isabella und Sara gerne Junkfood essen. Und das Sara alles mögliche hasst, was mit dem Prinzessinnen Dasein zutun hat - bis sich am Ende plötzlich alles ändert und sie es ja doch gar nicht so schlecht findet. Also wie gesagt, entweder bin ich einfach nur nicht die Zielgruppe - wobei ich mir schwer vorstellen kann, wer solch ein pubertäres Verhalten von Sara toll finden kann - oder ich hatte simpel zu hohe Erwartungen an das Buch. Die Story ist leider sehr vorhersehbar. So wusste ich recht schnell, was da vor sich geht und in welche Richtung sich das Buch entwickeln wird. Letztendlich hat sich das Buch am Ende nur noch in die Länge gezogen, weil man den Prinzen ja genauso leiden lassen müsse, wie Sara gelitten hat. Das fand ich genauso unreif und kindisch, wie ihr gesamtes negatives Verhalten und ihr ständiges Gezetere. Die Liebesgeschichte der Beiden konnte mich auch nicht berühren. Die Beiden unterhalten sich und zack, lieben sie sich. Da war keine Spannung, kein Aufbau, keine Gefühle. Zu meinem Bedauern muss ich da leider sagen, dass alles sehr flach war. Leo hat mir gar nicht gefallen, weil er aus dem Schleimen gar nicht mehr rauskommt. Er hat genauso wenig eine eigene Meinung, lässt sich total unterbuttern und wirkt mehr wie ein kleines Schoßhündchen. Immer darauf bedacht Sara genug Honig um den Mund zu schmieren. Das fand ich dann doch ein wenig abstoßend. Ebenso war die Gastfamilie sehr im Hintergrund. Die Mutter kocht sehr gut, die Sohn spielt Fußball, die älteste Tochter ist ein murrendes Problemkind und die Kleine wäre gerne Prinzessin. Der Vater ist nahezu inexistent, außer wenn man einen Fotografen benötigt. Von der Königsfamilie will ich gar nicht erst anfangen. Ich wünschte mir, das Buch hätte mich mehr angesprochen, aber leider fällt mir nicht sonderlich viel Positives ein. Bis auf den Schreibstil, der dafür sorgt, dass man immerhin schnell durch die Geschichte kommt. Zusammengefasst war mir alles zu flach und farblos und ich hoffe sehr, dass mir Band zwei mehr zusagen wird, wobei es mir - mit der aufgedrehten Isabella - ein wenig davor graut.