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Aurelia

Posted on 4.10.2019

Die Geschichte dieses Buches beruht auf einer wahren Geschichte rund um die zwei Todesfälle im Hause Borden. Die jüngste Tochter der Familie Lizzy findet ihren Vater und ihre Stiefmutter tot im Haus vor. Bis auf Lizzy und das Hausmädchen Bridget war niemand im Haus. Nachdem sich Lizzy immer mehr in widersprüchlichen Aussagen verstrickt, wird sie wegen Mordverdachts festgenommen und Anklage wird erhoben. Die Morde werden rekonstruiert, doch bleibt die Tatwaffe unauffindbar. Zusätzlich hat Lizzys Onkel seine Finger im Spiel und engagiert einen Landstreicher, der die Geschehnisse auf seine Art und Weise beeinflusst. Doch am Ende bleibt die Frage: Wer hat die beiden tatsächlich ermordet? Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Lizzy, Bridget, Emma und dem unbekannten Landstreicher geschildert. Dabei springt die Zeit zwischen Tagen und Jahren um die Geschehnisse in seiner Vollkommenheit darzustellen. Lizzy empfand ich als seltsames, unverständlichen Charakter. Einerseits will sie respektiert und geachtet werden und ihr eigenes Leben führen, andererseits jedoch hängt sie am Rockzipfel ihrer älteren Schwester und benimmt sich oft wie ein kleines Kind. Dieses widersprüchliche Verhalten hat mich verwirrt und nach und nach immens gestört, weil sie sich einfach unmöglich benimmt, wie eine verwöhnte Göre, könnte man schon fast sagen. Emma ist die Leidtragende und ist durch ein Versprechen an Lizzy gebunden, welches sie doch bereit ist aufzugeben um endlich selbstständig ihr eigenes Leben führen zu können. Bridget war mir von allen noch am sympathischsten. Sie kommt aus einer großen Familie aus bäuerlichen Verhältnissen und kennt das einfache Leben. Sie benimmt sich demnach auch nicht sehr eitel und denkt die Welt liege ihr zu Füßen. Nachdem so einige brisante Details der Familie Borden, die mir zunehmend unsympathischer wurde, ans Licht gekommen sind, tat mir Bridget einfach nur leid. Bei solch einer beziehungsgestörte kalte Familie zu arbeiten setzt ihr stetig zu und eigentlich ist sie dafür zu schade. Allgemein setzt die Geschichte stark auf die vorhandenen und häufig verstörenden Beziehungsverhältnisse und Abhängigkeiten der Familienmitglieder, die durchsetzt sind von Egoismus, Intrigen, Eitelkeit, Einsamkeit und Gefühlskälte. Aufgemischt wird alles durch den unbekannten Obdachlosen, den es so im realen Fall nicht gegeben hat. Der Schreibstil ist etwas anstrengend zu lesen, weil häufig heutzutage ungebräuchliche Begriffe verwendet werden und versucht wurde die Sprache an das 19. Jahrhundert anzupassen. Letztendlich lässt mich die Geschichte fraglos zurück. Es ist nicht wirklich spannend, aber dennoch interessant geschrieben. Vor allem die Beziehungsverhältnisse untereinander geben Stück für Stück ein einheitliches Bild von der Geschichte, die dann doch so offen endet wie damals im realen Geschehen, sodass nur die Spekulation bleibt.

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