Dark Rose
Ein unheimlich charmantes und romantisches Buch – nicht nur für Teenies „The Kissing Booth“ ist laut Angaben von Netflix einer der erfolgreichsten Filme auf der Streaming Plattform. Ich habe ihn im Übrigen auch gesehen und schaue ihn wirklich gern – er ist sehr witzig und romantisch. Also stand es für mich außer Frage das Buch nicht zu lesen. Ich muss vorwegschicken, ich habe das Buch bereits auf englisch gelesen, bevor es auf deutsch übersetzt wurde, daher werde ich im Folgenden auch auf die Übersetzung eingehen. Elle und Lee sind beste Freunde seit ihrer Geburt. Ihre Mütter kannten sich vom College und da sie am gleichen Tag geboren wurden, war ihre Freundschaft fast schon vorherbestimmt. Sie machen einfach alles zusammen und stehen sich sehr, sehr nah. Lee ist für Elle Freund und Bruder zugleich. Als eine Idee für das Frühlingsfest der Schule her muss, kommt den beiden ein genialer Einfall: ein Kissing Booth – eine Knutschbude! Für 2 Dollar kann dort jeder die Person, die gerade Dienst hat küssen. Die anderen Mädchen wollen unbedingt, dass Noah, Lees großer Bruder mitmacht, weil alle in ihn verschossen sind. Elle ist schon sehr lange in ihn verliebt, aber redet sich ein, sie sei es nicht mehr, seit sie erkannt hat, dass er in einer ganz anderen Liga spielt und sie niemals eine Chance bei ihm hätte. Zudem würde es ihrer Meinung nach Lee fertig machen, wenn sie ausgerechnet mit seinem großen Bruder rummachen würde. Als Elle auf einer Party zu viel trinkt, bewahrt sie Noah davor sich vollends zu blamieren. Ihre Gefühle geraten vollends in Verwirrung, als es auch in den folgenden Tagen so scheint, als hätte Noah auch Gefühle für sie, sonst würde er ihr nicht immer wieder zu Hilfe eilen und den anderen Jungs verbieten mit ihr auszugeben, oder? Was soll sie jetzt tun? Lee zu liebe auf ihre Chance auf Glück verzichten, oder die Freundschaft aus Spiel setzen, die ihr am wichtigsten und kostbarsten ist? Dieses Buch ist eine Teenie Romanze aber eine wirklich gute. Natürlich wäre es keine Teenie Romanze, wenn es keine – vermeidbare – Verwicklung gäbe. Da merkt man wieder einmal, dass Teenager anders ticken, als Erwachsene. Statt offen und ehrlich zu kommunizieren, wird Geheimhaltung vorgezogen und solche Geheimnisse bleiben eben nie geheim. Davon abgesehen liest sich das Buch wirklich gut. Elle, Lee und Noah sind sehr sympathisch. Elle und Lee würde man als „normal“ bezeichnen, sie sind weder mega beliebt, noch Außenseiter. Noah dagegen steht in der Highschool Hierarchie ganz oben und erscheint zunächst als nahezu unerreichbarer Halbgott – mindestens. Doch je näher man ihn kennenlernt, desto mehr sieht man den Menschen dahinter, der ebenso Gefühle hat, wie jeder andere und auch fehlbar ist. Die Übersetzung ist sehr gut, allerdings gibt es wie immer ein paar Fehler und übrig gebliebene Anglizismen, die man meiner Meinung nach hätte vermeiden können. Ein Fehler ist zum Beispiel, dass ab und an „du“ und „Sie“ verwechselt wird. So glaube ich nicht, dass man jemanden, den man gerade küsst, plötzlich siezt. Der Anglizismus, der mich am meisten gestört hat, ist „Boyfriend“, ist es wirklich so schlimm „fester Freund“ oder einfach „Freund“ zu schreiben? Boyfriend ist einfach nicht im deutschen Sprachgebrauch geläufig und fällt deswegen – zumindest mir – negativ auf. Ebenso „Guys“, was im amerikanischen Sprachgebrauch so viel bedeutet wie „Leute“. Das war für mich nicht verständlich, warum gerade dieses Wort nicht übersetzt wurde. Fazit: Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen. Ja, es ist eine Teenie Romanze mit typischen Teenie Entscheidungen und Verwicklungen aber wenigstens werden sie nicht zu Tode geritten oder 10 Mal wieder aufgewärmt. Elle wird im Verlauf der Handlung erwachsen und ist und bleibt sympathisch. Gut, sie wird andauernd rot und ist extrem tollpatschig, aber das ist gerade noch im Rahmen. Was mir besonders gut gefallen hat, war, wie man andere Facetten an Noah entdeckt hat und wie nach und nach klar wurde, dass er viel mehr mitbekommt, als man je gedacht hätte. Die Freundschaft von Elle und Lee finde ich absolut beneidenswert. Wer wünscht sich nicht einen besten Freund, den man quasi seit der Geburt kennt und dem man absolut und bedingungslos vertrauen kann, der einen kennt wie kein anderer? Natürlich ist das Buch um Längen besser als der Film. Das Buch ist glaubwürdiger und viel weniger dramatisch und peinlich. Ich kann das Buch wirklich aus vollem Herzen empfehlen. Nicht nur Teenager, sondern definitiv auch erwachsene dürften hier ihren Spaß haben.