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Marc Lippuner

Posted on 29.9.2019

Ben Salomo, 1977 als Jonathan Kalmanovich in Israel geboren, kam Anfang der 1980er-Jahre nach Westberlin. Hier sah er sich bereits als Kind und Jugendlicher mit antisemitischen Anfeindungen konfrontiert. Zuflucht fand er, der seine jüdische Herkunft nie verleugnete, in der deutschen Hip-Hop-Szene, die er als open-minded kennenlernte, bis auch hier antiisraelische und antijüdische Narrative Einzug hielten. Um sich von den gewaltverherrlichenden Aussagen seiner Musikerkollegen zu distanzieren, gab er 2018 seine erfolgreiche Veranstaltungsreihe "Rap am Mittwoch" auf, und widmet sich seitdem mit Vorträgen, Workshops und Lesungen in Schulen und Jugendeinrichtungen dem Kampf gegen Hass und Intoleranz. Die Autobiografie bietet über den Lebensweg des erfolgreichen Künstlers hinaus eine kritische Analyse unserer Gesellschaft. Im Deutschrap, in dem nicht nur antisemitische, sondern auch rassistische, sexistische und homophobe Äußerungen salonfähig geworden sind, träten, so der Autor, die verrohenden Tendenzen der heutigen Zeit offen zu Tage. Wenngleich oder vielleicht gerade weil es Ben Salomo, dessen Künstlername "Sohn des Friedens" bedeutet, nicht immer gelingt, vorurteilsfrei gegen Vorurteile anzuschreiben, ist seine Autobiografie ein Buch zur Mahnung, #gegendasvergessen und zum #erinnernfürdiezukunft.

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