jeanette
"Im Grab schaust du nach oben" war mein erster Krimi mit Kommissar Jennerwein. Ich habe problemlos in die Geschichte hineingefunden. Ich glaube, dass man schneller versteht, um was sich dieser Krimi dreht, wenn man die Vorgängerbände kennt. Für mich hat aber gerade das große Aha-Erlebnis nach rund einem Drittel des Buches den Reiz ausgemacht. Auf den Inhalt möchte ich hier gar nicht näher eingehen, weil ich dabei schnell zu viel verraten könnte. Nur so viel: Es geht um einen bekannten süddeutschen Kurort mit Bindestrich, der während des G7-Gipfels Kopf steht. Der Krimi lebt davon, dass der Leser viel mehr weiß als Kommissar Jennerwein. Es ist amüsant zu verfolgen, wie er langsam auf die richtige Fährte kommt. So manches Mal habe ich mir gedacht: "Nein, da liegst du komplett falsch ... hmmm, lauwarm ... heiß!" Deshalb habe ich die Spannung, die in diesem Krimi etwas kürzer tritt, überhaupt nicht vermisst. Zwischendurch sorgen verschwörungstheorieähnliche Bezüge, zum Beispiel zu Mozart, für Auflockerung. Ganz am Ende wartet nochmal eine kleine Überraschung. Jörg Maurer bringt Beschreibungen von Situationen (wie zum Beispiel einer Beerdigung) gekonnt auf den Punkt und würzt sie mit einer Prise bayerischem Humor.