SternchenBlau
Amüsante Wohlfühllektüre Eine moderne, junge Frau und drei betagte Nonnen, diese Mischung ergibt eine amüsante Wohlfühllektüre für ein paar vergnügte Stunden. Lou verschlägt es nicht freiwillig ins Kloster, das wird ihr als Bewährungsauflage aufgedrückt. Doch nach und nach wachsen ihr die Schwestern ans Herz, wie sie uns auch als Leser*innen ans Herz wachsen. Lou entdeckt das musikalische (Rock-)Talent der drei und fädelt so eine Musiktour für sie ein. Autor Thomas Montasser erzählt mit einem ironischen, manchmal bewusst antiquierten Stil. Die Erzählhaltung ist auktorial und sorgte bei mir für viel Schmunzeln. Manchmal war mir das schließlich zu manieriert und dadurch kam ich nicht sehr nah an die Protagonist*innen heran. Generell müssen sich diese alle nicht groß mit Hindernissen herumschlagen, Lou gelingt die Tour-Organisation quasi mühelos. Genauso wie Widerstände fehlen weitgehend Entwicklungsbögen der Protagonist*innen. Trotzdem ich habe sie sehr gerne bei ihrer Reise begleitet und es sind tolle, charmante Frauenfiguren. Einen Pluspunkt bekommt „Eine himmlische Katastrophe“ von mir, weil Montasser immer wieder Plädoyers für ein friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen einbaut. Und sein Roman setzt dieses Miteinander gleich sehr liebevoll selbst um. „Eine himmlische Katastrophe“ bietet einen paar amüsante Wohlfühlstunden: Die 178 Seiten sind flott gelesen und lassen einen mit einem wohlig-warmen Gefühl zurück. Dafür gibt es von mir 4 von 4 Sternen.