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SternchenBlau

Posted on 24.9.2019

Eine Verwandte von Mary Poppins Das Buch stand seit einer Leserunder hier auf Lovelybooks auf meiner Wunschliste. Jetzt kamen wir endlich mal dazu es zu lesen. Und so viel schon mal vorweg: Wir können die früheren begeisterten Rezensionen wirklich nachvollziehen. Die Geschichte um die Geschwister Mieke und Ben, die mit Miss Elli eine ganz ungewöhnliche Babysitterin bekommen, ist wirklich charmant. Und Susanne Fülscher ist wirklich eine richtig schöne Geschichte für Erstleser*innen gelungen, mit tollen, melodischen Sätzen, die sich auch schön laut vorlesen lassen. Die Figuren sind trotz der Kürze liebevoll ausgestaltet, es gibt ein Abenteuer und Ben muss etwas ganz wichtiges lernen. Das schaffen leider eh schon nicht alle Erstlesebücher, „Miss Elli legt los“ macht dazu aber auch noch richtig Spaß. Wenn sich Mieke z.B. nicht ganz sicher ist, ob Miss Elli jetzt eine Kirsche ihres Ohrrings gegessen hat. Denn Miss Elli ist wohl mit Mary Poppins verwandt und bringt magische Elemente mit. Mein Sohn war von denen ganz hingerissen und hat sich immer wieder überlegt, wie die wohl funktionieren mögen. „One, two, three – jetzt oder nie!“ Da Miss Elli früher Lehrerin in England war, bringt das Buch wie nebenbei den Kindern zusätzlich noch ein paar Wörter Englisch bei – also den Geschwistern im Buch UND den Leser*innen. Die englischen Begriffe sind schön nebenbei eingestreut und werden häufig wiederholt, so dass mein Sohn nach dem Buch die Begriffe „wonderful“ und „let’s go“ zuordnen konnte. Auch bei etwas ungewöhnlicheren deutschen Wörtern wird auf Wiederholung gesetzt, so dass „quietschen“ bspw. zwei Mal vorkam. Solche Techniken machen andere Erstlesebücher oft auf unangenehme Weise langweilig. Bei „Miss Elli“ sind die Wiederholungen einfach nur klasse Erinnerungshilfen. Modern Die Illustrationen von Kristina Nowothnig sind frisch und lebendig, haben aber auch etwas Nostalgisches, das mir sehr gut gefällt. Diese Mischung empfinde ich als sehr modern. Schön und modern fand ich auch das Gender- und Familienbild: Mieke spielt Weltraumforscherin, Ben darf auch mal ängstlich sein. Beide Eltern arbeiten, die Mutter ist Ärztin, der Vater Krankenpfleger. Einen Kritikpunkt habe ich allerdings an dem Buch: Mit den Farben der Badekleidung tritt die Autorin ein wenig in die Hellblau-Rosa-Falle. Da hätte ich mir gewünscht, dass das nochmal thematisiert und umgedreht worden wäre. Fazit Wer eine*r Erstklässler*in aktuell (oder später) etwas Schönes schenken möchte, ist mit diesem Buch wirklich gut beraten. Starten könnten die Kinder dann vermutlich damit ab Ostern, die Textmenge ist schon etwas höher und die Schrift auch etwas kleiner gesetzt als bei anderen Anfangsbüchern. Dafür macht „Miss Elli legt los“ sicherlich auch bei einer zweiten oder dritten Lektüre noch viel Spaß und auch in der 2. Klasse. „Miss Elli“ ist als Reihe angelegt und der zweite Band „Miss Elli und die magische Hunderettung“ ist jetzt am 1. August 2019 erschienen. Wir werden sicherlich die Augen nach weiteren Bänden offen offen halten. Darum geben wir 4,5 Sterne, runden auf und vergeben eine Kauf- bzw. Leseempfehlung.

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