krimine
Ein tiefgründiger Roman, der die Probleme einer Gemeinschaft in den Fokus der Handlung stellt Abseits im Nirgendwo liegt eine Stadt, die dazu verdammt ist, vergessen zu werden. Nur die Hoffnung, dass eines Tages ein Wunder geschieht, hält sie am Leben. Deshalb kämpfen die Einwohner des kleinen Örtchens Björnstadt jeden Tag aufs Neue dafür, dass ihr Traum in Erfüllung geht und ihre Eishockeymannschaft siegt. Doch ausgerechnet in dem Moment, in dem sie ihrem Ziel ganz nahe sind, geschieht etwas, dass die eingeschworene Gemeinschaft zerbrechen lässt und die erhoffte Zukunft zerstört. „Stadt der großen Träume“ ist ein berührender Roman, der die Probleme einer eingeschworenen Gemeinschaft in den Fokus der Handlung stellt. Beginnend mit den jugendlichen Eishockeyspielern, über deren Freunde und Schulkameraden, bis hin zu den Eltern, Trainern oder der verwitweten Kneipenwirtin wird über jeden der Bewohner ausgiebig erzählt. Und mit der Zeit erfährt der Leser, was jeden Einzelnen bewegt, welche Rolle er in der Familie und der Gemeinschaft spielt und wie sich diese durch eine einzige Nacht, durch ein winziges Bruchstück in der Geschichte von Björnstadt verändern wird. Frederik Backman verfügt über einen Schreibstil, der sich angenehm flüssig liest und versteht es, mit viel Feingefühl und einem passenden Humor vor allem den kleinen, Dingen eine Bedeutung zu verleihen, die ihnen ebenbürtig ist. Ohne weitschweifig zu sein oder sich in Beschreibungen zu verlieren, greift er einzelne Szenen aus dem Leben seiner Figuren heraus, dreht und wendet sie und setzt sie zurück an ihren Platz. So erfährt der Leser, was in Björnstadt geschieht und fühlt sich schon bald mitten unter ihnen in ihrer kleinen Eishockeystadt im Nirgendwo. Wo er mit ihnen lieben und kämpfen kann, wo er Träume erlebt und Stellung bezieht und wo er mit erschreckender Deutlichkeit merken muss, dass jede Wahrheit zwei Seiten besitzt. Fazit: „Stadt der großen Träume“ ist ein tiefgründiger Roman, der mit einer hohen Realitätsnähe in Erscheinung tritt und nachvollziehbar thematisiert, was mit einer Gemeinschaft geschieht, wenn ihr hart erkämpftes Gleichgewicht ins Wanken gerät.