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FrauenLesen

Posted on 10.8.2019

Familienschicksal ohne Happy End Maggie schreibt diese Geschichte auf. Jenny bat sie darum, das Ganze für sie zu sortieren. Sie lebten in den Wäldern von Kanada, in Duchess Creek. Das Haus, in dem sie wohnten, war keines, in dem man alt werden konnte. Ab und an gab es Strom, aber nur für die Lampen. Es gab zwar einen Elektroherd, aber die Mutter kochte, wenn überhaupt, lieber auf dem Holzofen. Wenn sie im 20. Jahrhundert ankommen wollte, meinte sie, dann würde sie nach Vancouver ziehen. Als Toilette gab es ein Plumpsklo. Und direkt am Waldrand wurde eine schwere Badewanne aufgestellt. Die Mädchen hatten wohl eine glückliche Kindheit, doch Maggie machte sich tagtäglich Sorgen. Sorgen darüber, dass ihre Mutter sich mit der Axt verletzte, oder dass sie, wenn sie von der Schule nach Hause kam, ihr Häuschen zu Asche verbrannt vorfand. "Wir waren eine normale Familie; das ist unsere Geschichte. Unsere Tage bestanden aus Flussufern und Schotterstraßen, Fahrrädern und Grashüpfern. Aber sobald du Gedanken spinnst, öffnest du eine Tür. Du lockst die Tragödie an. Das hat meine Sorge mich gelehrt." Das ging so weit, dass Maggie abends nicht einschlafen konnte, nachts noch einmal aufstand, um in die Küche gehen zu können, um etwas zu trinken. Dabei vergewisserte sie sich, ob alles in Ordnung war. Eine glückliche Kindheit stelle ich mir irgendwie anders vor. Von solchen Ängsten sollte doch kein Kind geplagt sein. Dann stirbt der Vater bei einem Arbeitsunfall im Wald und Maggie hört auf zu sprechen. Erst eine ganze Weile später, als die Mutter mit den beiden Mädels einen Ausflug macht und sie an die Stelle kommen, an der Maggie und ihr Vater einen Unterschlupf gebaut hatten, findet sie die Sprache wieder. Die Mutter findet nun einen Job weiter entfernt von ihrem Zuhause, das sie aufgeben musste, um die Miete zu sparen. Maggie bekommt ein kleines Kätzchen, um das sie sich kümmern muss, was sie auch von Herzen tut. Was für ein Schock, als das Kleine mal wegläuft. Doch als der Sommer vorüberging, wurde es noch problematischer. Der Saisonjob ist vorbei und die drei haben kein Zuhause. Es ist September, die Mutter würde am liebsten noch zelten, aber Jenny stellt sich quer. So sind die Mädels oft bei Rita, der Freundin der Mutter. Doch als die beiden sich zerstreiten, sind sie wieder auf sich gestellt. Die Mädchen werden zu einem Ehepaar gebracht. Der Mann, der im Rollstuhl sitzt, war ein Freund des Vaters. Während seine Frau Bea, unzufrieden mit ihrem Leben, sich von Jenny anscheinend um den Finger wickeln lässt, kommt sie mit Maggies Art gar nicht klar. Die fängt oft den ganzen Ärger ab. Dafür kann sie besser mit Ted, der ihr ab und an von ihrem Vater erzählt. Als Ted dann an Krebs starb, dachte ich, die Mädchen werden jetzt wieder weggegeben. Aber ganz im Gegenteil. Bea scheint aufzuleben und selbst Maggie wird nun freundlicher behandelt. Trotzdem sind die Mädchen, besonders Maggie darüber unglücklich, dass die Mutter sich mittlerweile gar nicht mehr meldet. Hat sie die erste Zeit noch Geld in einem Brief geschickt, kam nun nicht mal mehr eine Geburtstagskarte für Maggie. Und gerade als mann denkt, dass die drei sich für ein gemeinsames Leben eingerichtet haben, kommt das nächste Unglück. Jenny ist im dritten Monat schwanger, als sie es Bea erzählt. Maggie dachte ja, Bea würde erst mal toben und sich dann beruhigen, aber nein, sie schmeißt Jenny raus. Jenny muss nach Vancouver, in ein Heim für ledige Mütter. Dort soll sie das Kind zur Welt bringen und es zur Adoption freigeben - und das 1974. Als Jenny sich nach der Entbindung nicht gleich wieder erholt, macht sich Maggie auf den Weg, die Mutter zu suchen. Die muss doch jetzt bei ihrer Tochter sein. Was Maggie dann aber bei ihren Nachforschungen erfährt, lest selbst. Die Geschichte liest sich sehr schön. Mir gefällt die Sprache der Autorin, deren erstes Buch das ist. Die Naturbeschreibung klingen so toll, dass man meint, alles bildhaft vor sich zu sehen und zu riechen. Es scheint noch kein weiteres Buch von Frances Greenslade zu geben. Ich werde das im Auge behalten und sollte sie noch eines schreiben, werde ich es sicherlich lesen.

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