fabian_reetz
Glückskind wurde mir in meinem Lieblingsbuchladen als Urlaubslektüre empfohlen. Ein herunter gekommener Arbeitsloser, der sich längst selbst aufgegeben hat, findet eines Tages ein kleines Baby im Müll. Statt zur Polizei zu gehen beschließt er kurzerhand das Kind zu behalten. Ab hier entfaltet sich der/dem Leser:in eine vielschichtige Gefühlswelt, denn so ganz hatte der Protagonist seine Scheidung vor vielen Jahren nie verarbeitet. Nun stellt das Baby alles auf den Kopf und unser Eigenbrötler muss sich wohl oder übel Verbündete suchen. Die Schreibe ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt keine Kapitel, sondern fortlaufenden Text. Sätze strecken sich manchmal über eine halbe Seite. Allerdings stört das erstaunlich wenig. Das Buch ist insbesondere im ersten Teil wirklich sehr herzerwärmend und ließt sich schnell weg. Dann zeiht es sich leider etwas, bekommt aber am Ende doch mal die Kurve. Wer auf ausschweifenden Handlungsstränge steht, ist hier falsch. Insgesamt passiert nämlich relativ wenig, aber man wird auf eine mentale Reise in die Gefühlswelt eines herzensguten Verlierers mitgenommen – auch mal schön. Insgesamt gibt es von mir 3 von 5 Sternen.