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tragalibros

Posted on 28.7.2019

Im Jahr 2067 wacht die Astronautin May allein in der Krankenstation eines kaputten Raumschiffs auf. Sie scheint die letzte Überlebende eine schrecklichen Zwischenfalls zu sein... Während sie darum kämpft am Leben zu bleiben, brechen auf der Erde erste hektische Versuche aus, eine Rettungsmission zu starten. Darunter auch Mays Ex-Mann Stephen, der alles daran setzt, seine große Liebe zurückzuholen. Bereits auf den ersten Seiten bemerkt man, dass der Autor auch Drehbücher schreibt. Sein sehr bildhafter Erzählstil, der dem Leser schnell ein wahrhaftiges Kopfkino zaubert, ist ist schnell zu lesen und macht unglaublichen Spaß. Man begleitet die Astronautin auf ihrer gefahrvollen Reise durchs All, fiebert ihrer Rettung entgegen und fasst schnell Sympathien zu den wichtigsten Charakteren. Auch diese sind sehr gut ausgearbeitet, wirken vielschichtig und außerdem fast so, als könne man sich schon diverse Schauspieler vorstellen, die die Rollen in einer Verfilmung übernehmen könnten. Der Autor kann hier wieder mit seiner bildlichen Sprache punkten und verleiht den Handelnden sehr viel Tiefe. Was die eigentlich Handlung angeht, so muss ich sagen, dass sie mir in groben Zügen bekannt vorgekommen ist. Natürlich, so eine Handlung fußt auf den althergebrachten Grundlagen, trotzdem haben mich einige Beschreibungen sehr an Filme wie "Gravity", "Prometheus" oder "Interstellar" erinnert. Trotzdem möchte ich für diese Parallelen keine Sterne abziehen. Sie entstehen bei einer solchen Handlung wahrscheinlich automatisch. Als großen Pluspunkt muss ich zum Ende meiner Rezension noch die sehr detailreiche und gut recherchierte technische Komponente dieses Romans erwähnen. Der Autor hat hier viele spannende Begrifflichkeiten und technische Errungenschaften in die Geschichte eingeflochten, sodass sie in ihrer Gesamtheit ebenfalls an Realistik gewinnt. Auch wenn mich die Fachbegriffe und weltraumtechnischen Details nicht übermäßig begeistern konnten, sind die für dieses Buch spannend und natürlich ein Muss. Ich möchte "Die Austronautin" daher mit vier von fünf Sternen bewerten. Mein einziger, sehr subjektiver Kritikpunkt sind die Abschnitte, in denen Raumfahrttechnik erklärt wird. Dies fand ich zum Teil eher langweilig, sodass ich hier zugeben muss, einige Zeilen eher überflogen zu haben. Trotzdem: im Großen und Ganzen handelt es sich bei diesem SciFi-Roman um spannende und gleichzeitige gefühlvolle Unterhaltung, die nicht nur mit einer nervenaufreibenden Weltraum-Rettungsaktion daherkommt, sondern auch eine schöne, aber nicht zu vordergründige Liebesgeschichte bietet. Leseempfehlung!

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