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FrauenLesen

Posted on 27.7.2019

Was für ein Abenteuer Dieses Buch habe ich vor langer Zeit schon einmal gelesen, als Taschenbuch. Vor Kurzem konnte ich noch eine gebundene Ausgabe ergattern und habe mir das Vergnügen noch einmal angetan. Und eines weiß ich jetzt schon. In ein paar Jahren werde ich es auf jeden Fall noch einmal verschlingen. London, 1660. Isaac Inchbold ist einer von sechs Buchhändlern auf der London Bridge. Er erzählt hier seine Geschichte. 1635 ging er mit 14 Jahren in diesen seinen Buchladen in die Lehre, nachdem sein Vater bei einer Pestepidemie starb. Wegen der Schulden, die dieser der Familie hinterließ, nahm sich seine Mutter das Leben. Mit seinem Eintritt als "freier Bürger in die Zunft der Papierhändler" starb auch sein Lehrmeister an der Pest. "Und so wurde ich an diesem folgenschweren Tag Eigentümer von Nonsuch Books, wo ich seither im Durcheinander mehrerer tausend in Saffianleder und Leinen gebundener Gefährten meine Zeit verbracht habe." Isaac war ziemlich weltfremd, auch wenn er sich als Mensch der Großstadt bezeichnet. Eine enge Wohnung hatte er über seinem Buchladen und er verließ das Haus nur, wenn es unbedingt nötig war. Er war kurzsichtig, hatte Asthma und einen Klumpfuß. Am liebsten hätte Isaac sein beschauliches Leben bis an sein Lebensende weitergeführt. Doch dann flatterte ihm eines Tages eine Einladung einer Lady Marchamont ins Haus. Sie bat um sein Kommen. An dieser Einladung fiel Isaac etwas Eigenartiges auf. Das "ursprüngliche Wassersiegel schien abgepaust, aufgebrochen und später mittels eines gefälschten Stempels mit Schellack wieder verschlossen" worden zu sein. Lady Marchamant erzählt Inchbold, wie es dazu kam, dass Pontifex Hall so heruntergekommen ist. Vor gut fünfzehn Jahren wurde der Besitz wegen verräterischer Aktivitäten gegen das Parlament beschlagnahmt. Viele Möbel wurden verbrannt, so einiges sicher auch verkauft. Aber erst am nächsten Tag erfuhr er mehr über die Bibliothek und seinen Auftrag. Er soll ein bestimmtes Buch suchen: Das Labyrinth der Welt. Doch nicht irgendeine Ausgabe, sondern das mit dem Ex Libris von Lady Marchamants Vater. Und so beginnt für Isaac ein Abenteuer, das er sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Und ich fieberte mit ihm. Von Seite zu Seite, und mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen.

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