Sabine D
Schon der Krimi „Rurschatten“ von Olaf Müller hat mir sehr gut gefallen , nun musste natürlich auch die „Allerseelenschlacht“ auf meinen Bücherstapel. Ich habe es nicht bereut, wenn mich das Buch auch Schlaf gekostet hat, da ich es nicht weglegen konnte. Ray Bell war am Albtraum Ardennenoffensive im II.Weltkrieg beteiligt. Heute ist er 85, er gehört zu einem der Überlebenden auf amerikanischer Seite. Seine Freunde Gerald und Eric haben es nicht geschafft, sie wurden grausam ermordet von 3 SS-Männern. Begraben sind sie auf dem amerikanischen Militärfriedhof Henri-Chapelle. Am Memorial Day soll Ray Bell Ehrengast sein in Henri-Chapelle. Er reist mit seinem Sohn Will Bell an. Will weiß, dass sein Vater aufgrund der Geschehnisse Albträume hat und will ihm helfen. Ray will die Mörder seiner Freunde ausfindig machen. Will Bell beginnt zu recherchieren, wer ist Paul der SS-Mann? Will arbeitet für die CIA. Er ist Verbindungsmann zum Simon-Wiesenthal-Zentrum, ist Spezialist für Wehrmachtsverbrecher, die noch unerkannt in USA und Südamerika leben. Er findet heraus, dass Paul Verhoven in Kreuzau lebt. Paul Verhoven, 86, unbelehrbarer Nazi, trifft sich, wie jedes Jahr mit SS-Kameraden in Vossenack, dann geht es weiter zur NS-Ordensburg in Vogelsang. Obersturmbannführer Hausen hält eine Ansprache. Die alten SS haben immer noch grausame Gedanken. Im Laufe des fesselnden Krimi gibt es 3 Tote, Männer, die alle in der Waffen-SS waren. Ist das der Grund der Morde?? Fett und Schmelzer von der Kripo Aachen ermitteln. Da die Geschehnisse sich aber über die Grenzen hinaus entwickeln, sind dann auch Pietro, Chantal, Catherine, usw. beteiligt. Europäische Ermittlungen könnte man sagen. Was habe die 3 Toten noch für Gemeinsamkeiten ausser der SS-Vergangenheit? Der Krimi lebt zum einen vom exakt recherchierten und gut verständlich wiedergegebenen geschichtlichen Hintergrund, zum anderen von den Verbindungen der Kriminalbeamten aus verschiedenen Ländern und ???, das verrate ich nicht. Es ist Olaf Müller wieder einmal gelungen einen fesselnden Krimi zu schreiben, bei dem man nebenbei aber auch ganz viel erfährt über die Gegend, in der spielt und die Menschen dort. Plastisch wird im Krimi auch das Risiko der noch vorhandenen und neu hinzugekommen Nazis dargestellt. Der Bezug zu aktuellen Themen ist ständig mit dabei. Der Autor hat es mit grossem Sach-und Ortswissen geschafft, die Charaktere in dieser Szenerie lebendig werden zu lassen. Beeindruckend auch wie wir quasi auch die Leiden dse Ray Bell miterleben dürfen als Leser. Neben dem Spaß am Krimi ist mir klar geworden, dass man oft vergisst was ältere Menschen noch an Erinnerungen mit sich herumschleppen.