Lena von fuddelknuddels Bücherregal
„Schon seit sie denken kann, hat Prinzessin Avianna eine große Bestimmung: den Thron des Wüstenreichs zu besteigen. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Nur wer in der Lage ist, die Magie des Feuers zu beherrschen, ist auch würdig das Land Iralia zu regieren. Für Avianna scheint dies aber zu einer unüberwindbaren Hürde zu werden, denn so sehr sie sich auch bemüht, die Flammen wollen ihr nicht gehorchen. Als ihr Vater, der König, davon erfährt, kommt es zum Unvermeidlichen. Avianna wird enterbt und dem kühlen Herrscher von Glacien versprochen, dem Land der alles durchdringenden Eismagie. Für die Prinzessin ein wahrgewordener Alptraum, auch wenn der Eiskönig einen merkwürdigen Sog auf sie ausübt…“ (Klappentext des Verlags) Manchmal ist es Fluch und Segen zugleich, sich bei E-Books bedienen zu dürfen. Denn wie es am Buffet nun mal so ist, sind die Augen meistens größer als die Kapazitäten, die man zur Verfügung hat, sei es nun der Magen im Restaurant oder eben die Zeit zum Lesen bei automatisch bestätigten Büchern. „Die Wüstenprinzessin des Ewigen Eises“ ist so eine SuB-Leiche, die unverdient nun schon viele Wochen vor sich hin vegetierte. Wenn die Protagonisten Magie wirken können, freue ich mich immer besonders auf die Geschichten. Es ist zwar mittlerweile nichts allzu besonderes mehr, aber spätestens seit Fire & Frost letztes Jahr verschlinge ich Bücher mit Magiebegabten mit besonders großer Begeisterung. Entsprechend neugierig war ich auf den auch hier herrschenden Kontrast von Feuer- und Eis-Magie und wurde zumindest im Bezug auf die Magie nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Geschichte ist angenehm leicht und sehr detailliert, sodass man sich das Geschehen und die Umgebung dessen gut ausmalen kann. Zudem fliegt man durch die einfache Sprache nur so durch die Seiten und hat das Buch relativ fix beendet, nichts also mit dem man sich lange aufhalten kann, wenn man Schnell- und Vielleser ist. Mit den Figuren bin ich irgendwie nur langsam warm geworden. Zu Avianna habe ich keinen Draht gefunden und Glaciens Herrscher war mir zunächst auch unsympathisch, was sich dann aber im Laufe des Geschehens zumindest etwas gelegt hat. Dennoch habe ich nicht wirklich eine tiefere Verbindung zu den beiden aufbauen können und so blieb auch das Gefühl für mich ein wenig auf der Strecke. Die Liebesgeschichte der beiden hat mich somit nicht wirklich vom Hocker gerissen. Sie war vorhersehbar, was mich normalerweise nicht stören würde, aber in diesem Fall, wo ich so gar nicht getoucht wurde, empfand ich das hin und her der beiden als etwas nervig. Immerhin gab es zwischendurch hier und dort ein wenig Action, was Aviannas Palast-Alltag deutlich aufgewertet hat, sowohl für sie als auch für den Leser. Mein Fazit: Idee war gut, Umsetzung okay. Ein nettes, kurzweiliges Buch, was ich jedoch nicht noch mal lesen wollen würde. Gäbe es eine Fortsetzung, wäre ich auch auf die nicht sonderlich scharf, dennoch empfehlenswert für Liebhaber von kurzweiliger Romantasy in außergewöhnlichem Setting.