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Lena von fuddelknuddels Bücherregal

Posted on 22.7.2019

„Leser und ihre Bücher. Seltsam, aber sympathisch.“ Man könnte sich nun fragen: „Lena sucht sich doch sonst immer passende Sätze aus, was hat das Zitat mit einem Erotikroman zu tun?“ ...Tja. Nicht sonderlich viel. Aber mir als Bücherwurm gefiel es weit besser als alles andere, was ich auf den restlichen 320 Seiten gelesen habe. Nun zum Inhalt: Wie schon in den beiden vorigen Bänden gibt es für Parker und seine beiden Kollegen Bo und Royce der Agentur International Guy viel zu tun, drei Aufträge, die sie wieder in drei verschiedene Städte führen. Dieses Mal geht es nach London, um die Schreibblockade einer Autorin zu lösen, in unsere Landeshauptstadt Berlin, wo Monika Schmidt Hilfe beim Marketing für ihre Autofirma braucht, und von einer Hauptstadt in die nächste, nämlich nach Washington D. C., wo die Moral der Jungs auf die Probe gestellt wird. Nebenbei wird der Fokus immer wieder auf Parker und Skylers Beziehung gelegt, die sich langsam aber sicher zu festigen scheint. Puh, ich weiß bei diesem Buch gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht beim Cover, da kann ich wenigstens positiv anmerken, dass es mir relativ gut gefällt. Es gleicht von der Machart her den anderen Bänden der Reihe, dieses Buch ist hauptsächlich in Orange-Tönen gehalten. Da es sich um den dritten Teil einer Quadrologie handelt, sollte es somit nicht vor Band 1 und 2 gelesen werden, es sei denn man möchte sich den Lesespaß selbst verderben, bevor die Geschichte die Chance dazu hatte. Die Bücher bauen inhaltlich aufeinander auf und sind nicht in sich abgeschlossen, für April ist der 4. und zum Glück letzte Band angesetzt. Es ist für mich ziemlich schwer, an diesem Buch was wirklich richtig gutes zu finden. Das ging mit bereits bei den ersten beiden Teilen so und andere hätten oder haben die Reihe wahrscheinlich längst abgebrochen. Aber ich kann nicht, das widerstrebt mir aufs übelste. Generell breche ich selten Bücher ab, es sei denn sie sind wirklich stinklangweilig, und das ist diese Reihe eigebtlich nicht. Sie hat viele, viele, VIELE Schwachstellen, aber Langeweile gehört nicht dazu. Es ist immer was los bei den Jungs von IG und dafür bin ich ziemlich dankbar, denn würde der Schwung fehlen, würde das Buch in die Tonne kommen. Vielleicht klammere ich mich an diesen letzten Strohhalm, um die Serie zu beenden, oder ich bin masochistisch veranlagt und genieße die Qual durch die Bücher, who knows. Zuerst zu den Schauplätzen, ich finde die Auswahl an sich dieses Mal gut, die Umsetzung der einzelnen Aufträge ließ stellenweise aber zu wünschen übrig. Die Schriftstellerin in London, Geneva James, war ganz nett, ich habe mich gefragt, ob ihr Name wohl eine Kombination aus Geneva Lee und E. L. James sein soll, die bekanntermaßen beide im Erotikgenre aktiv sind. Aber ansonsten gab es da nicht viel zu meckern, außer dass es gereicht hätte, Bo auf sie los zu lassen. Mein Blut hat gekocht, als es dann nach Berlin ging. Zuerst freute ich mich riesig, weil ich dachte, es wäre für uns Deutsche vielleicht interessant zu sehen, wie eine amerikanische Autorin das wohl umsetzen wird, aber das Elend fing schon mit der Auftraggeberin an: Monika Schmidt. Die Autorin hat sich ausgerechnet für den deutschesten Nachnamen ever entschieden? Wirklich? Geht noch mehr Klischee? Ja, das geht. Wir können jetzt mal alle raten, wie Monika Schmidt, die Chefin jenes deutschen Autokonzerns, aussieht. Na, irgendwelche Ideen? Natürlich, blond und blauäugig. Da kann man nur den Kopf schütteln, ich weiß nur nicht ob vor Empörung oder Belustigung. Hach, Leute. Das zwingt mich ja schon dazu, zu lästern. Hätte nur noch gefehlt, dass die gute Monika ihre Firma im Dirndl leitet und den Jungs Brezeln und Bier als Besprechungssnacks serviert, dann wäre ich vor lachen heulend zusammengebrochen. Man sollte es wahrscheinlich mit Humor nehmen, es bleibt allerdings zu hoffen, dass die Amis uns nicht tatsächlich alle so sehen, sagte die brünette Nordeutsche. ^^ Der letzte Auftrag war ziemlich heftig. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich weiß schon, weshalb ich so gut wie kein Make-Up benutze. Die Jungs von IG und ihre neue Firmenanwältin Kendra haben alle Hände voll zu tun, den Spagat zwischen Verpflichtung dem Auftraggeber und Ethik und Moral zu bewältigen. Die größten Störungen trugen sich allerdings in der zwischenmenschlichen Ebene zu. Angefangen damit, dass Wendy sich meiner Meinung nach viel zu schnell, geradezu blitzartig erholt hat, obwohl ich davon ausging, dass dieses Drama wesentlich intensiver thematisiert würde. Ihre Vertretung, Annie, hat unter Garantie Dreck am Stecken, so verdächtig und seltsam, wie sie sich benimmt, ebenso Benny, den Skyler im letzten Drittel des Buches trifft. Die Auflösung werden wir allerdings erst im nächsten Band erhalten, im Gegensatz zum zweiten Teil endet dieser nämlich ziemlich abgeschlossen. Und was mich wirklich, wirklich angewidert hat, war die ständige Erwähnung der „Bestie“. Gott steh mir bei, wenn ich jemals an einen Typen gerate, der sein liebstes Körperteil so benennt. Zudem scheint er eine Art Supergeruchssinn zu besitzen, oder kann mir jemand sagen, wonach Sahne riecht? Pfirsich verstehe ich.. aber Sahne? Wtf?! Ich habe noch nie jemanden sagen hören: „Mensch du, hast du Torte gebacken? Das riecht hier so toll nach Sahne in der Küche!“ Die Bettszenen habe ich später schon gar nicht mehr gelesen, sondern nur noch übersprungen. Sie waren platt, gefühl- und geschmacklos, ewig dasselbe und viel zu häufig meiner Meinung nach. Es war einfach nur nervig. Das einzige, was mich gefreut hat, waren die Nachrichten, die Parker und Skyler bekommen haben. Ich habe der nächsten immer entgegen gefiebert und hoffe inständig auf den großen Knall in Band vier, in dem dieses Stalking münden wird. Das mag ich an Audrey Carlan, dass sie immer ein paar Irre in ihre Geschichten einbaut, die die Spannung retten. Mein Fazit: Nicht besser als Band 2, ich lese die Bücher eigentlich nur, um die Reihe beenden zu können. Einige kleine Lichtblicke gibt es, die sind mir 1,5 Sterne wert. Der Rest besteht aus Wiederholungen, platten Floskeln, enttäuschenden Entwicklungen und widerlichen Spitznamen.

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