tragalibros
Café-Besitzerin Estelle gründet einen Buchclub, um neue Kunden in ihr kleines Lokal zu locken. Überraschenderweise findet sich recht schnell eine kleine Gruppe Lesebegeisteter zusammen, doch statt anspruchsvoller Klassiker, wendet sich die Gruppe schnell der erotischen Literatur zu. Plötzlich hat die Lektüre ungeahnte Auswirkungen auf das Privatleben aller Beteiligten... Ich hatte mir von diesem Buch einen erotischen Roman erwartet, der mit netten, vielleicht auch interessanten Charakteren punktet. Leider habe ich hier offensichtlich zu hohe Erwartungen gehabt, oder dieser Roman wurde schlichtweg in der falschen Kategorie angesiedelt. Statt einer erotischen Handlung, geht es hier vordergründig nur um die einzelnen Mitglieder des Lesezirkels, welche in ihrer Darstellung allerdings sehr oberflächlich und teilweise äußerst widersprüchlich wirken. Pikante Situationen werden von der Autorin oft mit einem "..." beendet, sodass dem Leser eigener Interpretationsspielraum bleibt. Meiner Meinung nach ist dies im Genre "Erotika" allerdings eher fehl am Platze. Wenn man Bücher dieser Art liest, erwartet man sicher explizite Szenen. Neben diesen etwas störenden Faktoren, hat mich auch der Schreibstil nicht packen können. Er wirkt steif, aufgesetzt und teils langweilig. Gespräche zwischen den Protagonisten sind gestelzt und machen daher ebenfalls keine große Freude. Allerdings muss ich die Idee sehr loben. Der Gedanke, dass sich völlig unterschiedliche Menschen in einem Buchclub treffen, sich anfreunden und sich einem besonderen Genre widmen, dass vielleicht die eigene Fantasie anregt, ist durchaus interessant. Da es aber leider, leider an der Umsetzung hapert, möchte ich diesem Buch nur zwei Sterne geben.