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molosovsky

Posted on 1.7.2019

Zusammenstellung meiner Tweet-Meldungen Im Buchladen ne gute Stunde vor'm Dienst #GRM von Sibylle Berg angelesen (ca bis S. 80) & bin schwer geplättet! Sobald mein Abschlag da ist, wird dieses Magnum Opus einer an sich schon großartigen Autorin angeschafft. Zudem dringlicher Tipp für Nahzukunfts-SF-Freaks. Erster Eindruck nach ca 80 S. #GRMBrainfuck: tonal eine superheikle aber brilliante Gratwanderung. Einerseits sprachlich flappsig, gesättigt mit Galgenhumor, also voll auf die Fresse. ABER: Figuren- & Zusammenhang-Schilderungen flößen mächtig Empathie ein. Wut + Einfühlung = 💪 Oder, für Literatur-Kenner: #GRMBrainfuck liest sich für mich — nach ca 80 S. — in etwa wie ein Bastardkind aus »Weiße Zähne«/»Swing Time« von Zadie Smith und der »Schwarzen Trilogie« von Leo Malet. Feddich mit erstem großen Abschnitt (S. 206) von #GRMbrainfuck. Bin arg verblüfft: dafür, daß GRM mit depressiven Nicht-Wegschauen verstrahlt ist, muss ich verdammt oft schmunzeln & fühle mich seltsam getröstet/verstanden. S. 259 & NULL Ermüdungserscheinungen. Bin sehr (wut/dystopie/rebell)-happy, weil ich schon SEIT EWICH mal ein Buch von Sibylle Berg lesen will, aber alles, in was ich vor #GRM im Laden reinschmökerte, war nicht so meins … dabei mag ich ihre Zeitungstexte SEHR. (Allein wenn ich Beschreibung von gewissen Härten — z.B. Vergewaltigung — bei Berg und Eschbach »NSA« vergleiche, weiß ich gar nicht wohin mit meiner überdrehten literarischen Urteilskraft.) Es gilt zu Trainieren! Wir leben ja immer noch in der Overtüre, bzw. dem Chor vor dem Stück. Gestern & heute #GRMbrainfuck-Lesen wie auf Tripp. Weiterhin völlig baff, wie Sibylle Berg hier meisterhaft einen schmalen Grat balanciert. ›Eigentlich‹ völlig deprimierender Stoff, z.T. schier unerträgliche Szenen, liest sich aber dennoch flockig-kurzweilig. Mich fasziniert wie Roman-Sprache mit Perspektiv-Wechsel ständig anders Geschehen kommentiert, Leser zum Miterleb-, Affekt- & (Ab)Urteil-Komplizen macht. Unglaubliche effektive Offenlegung von z.B. Hilflosigkeit, Leid einerseits & Monstrosität, Gefühlskälte andererseits. Bin auf letzten 30 Seiten von GRM brainfuck & jetzt so uffgedreht, daß ich gar nicht fertiglesen will, weil mein eigener Gehirnstürm über Möglichkeiten, wie Schlussakkorde ausfallen KÖNNTEN, schon geil genug ist & … ARRRGH, war schon lang nicht mehr so hibbelig wegen Roman. Interessant auch: hab nu oft Kritiken gelesen, die GRM brainfuck ›leichten‹ Makel wegen Redundanzen attestieren. Ich bin SUPER-heikel mit ›überflüssigen‹ Wiederholungen, aber eine Ausnahme ist, wenn sie sich musikalisch (¡Leitmotiv!) gut ins Gesamtgewebe fügen … wie eben hier. Feddich mit GRM brainfuck. Sehr gut bis zum Ende. So geht nicht-naive Hard-SF. Einmal Leseempfehlung für alle. BTW: Unbedingt empfehlenswert ist Markus Gassers youtube-Besprechung des Romans auf seinem Kanal »Literatur ist alles«.

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