rebekka
Ganz ehrlich? Ich habe geweint, kann nicht fassen, was in der Welt abgeht und versuche jeden Tag, dankbar zu sein für das, was ich habe! Ich sehe unsere Kinder an, die sicher aufwachsen, die das Gymnasium besuchen und ihre Träume haben. Das Buch von Jürgen und Frederic Todenhöfer ist mehr als ein Buch, es ist ein Erfahrungsbericht, ein "Ich habe das alles wirklich gesehen, denn ich war da"-Tatsachenbericht. Es ging nie um Befreiung, es geht immer nur um Geld und Macht! Menschen aus Mossul, die da geblieben sind, die auf ein normales Leben hoffen, kommen zu Wort; aber auch die zusammengefassten Zeitungsberichte, die wir glauben sollen, die das, was geschehen ist und was noch passieren kann, beschönigen sollen. Berichte, wie es vor dem Krieg war vs. wie der Alltag jetzt aussieht, dass es keinen Gewinner gibt, sondern nur Verlierer, denn es war nicht richtig... Cover und Bilder im Innenteil: Das Cover zeigt den Autor sowie einige Schwarz-weiß-Bilder aus dem Krieg. Im Innenteil wird es dann farbig und die Menschen bekommen Gesichter. Kinder, zerbombte Häuser, verzweifelte Menschen: die Gesichter sollen sich einprägen, einbrennen. Schreibstil: Einfühlsam, aber mit voller Wucht und Härte, beschreibt der Autor in dem Buch die Grausamkeiten, die immer beschönigt werden! Ich habe Deutschland 18 Jahre lang als Zeitsoldat im Sanitätsdienst gedient und weiß daher vielleicht mehr als der "Normalbürger", aber dieses Buch hat mich kaum schlafen lassen! Warum passiert das im 21. Jahrhundert? Warum müssen wir oder andere Großmächte (ja, gerade die USA) sich immer und überall einmischen? Sei es in Syrien oder auch in Afrika - die Menschen wollen nur in Ruhe leben und bekommen gerade diese Ruhe wohl nie wieder. Immer wieder musste ich an Studien denken, dass dieses Grauen, was im Krieg erlebt wird, sich in der DNA manifestiert und nach und nach immer Menschen mit unerklärlichen Ängsten und Depressionen geboren werden, welche darauf zurück zuführen sind, was ihre Vorfahren erlebt haben. In Deutschland wächst die 4. Generation nach dem Krieg heran, die 3. hat schon mehr psychische Störungen als die davor, soll das so weiter gehen? Was soll ich tun? Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Alan, der Junge aus Baschika - seine Reise wurde ganz kurz am Ende des Buches zusammen gefasst und ist nichts für schwache Nerven - ist erst 11 Jahre alt. Ich hasse all diese "Wutbürger" mit ihrem Gequatsche - was würden sie wohl machen, wenn sie in Mossul geboren wären? FCK AfD! Und danke J. und F. Todenhöfer für dieses ehrliche Buch, das auch als Schullektüre sehr geeignet wäre!