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breonna

Posted on 16.6.2019

Gleich vorweg: Es handelt sich nicht um einen Katzenroman, wie Titel und Cover vielleicht suggerieren. Jean-Pierre, 67, ist für einige Wochen an ein Krankenhausbett gefesselt. Zuvor hat man ihn aus der Seine gefischt, aber wie er dort hineingeraten ist, daran kann er sich nicht erinnern. Nun hat er Zeit. Viel Zeit, um sich über das Krankenhaus aufzuregen und über sein Leben nachzudenken. Doch nicht nur in seiner Erinnerung kommen und gehen die Menschen, auch an seinem Bett ist plötzlich erstaunlich viel los - mehr, als ihm eigentlich lieb ist. Die Geschichte ist kurzweilig und witzig erzählt. Jean-Pierres Griesgrämigkeit und Sarkasmus sorgen für eine Menge Situationskomik und die vielen verschiedenen Charaktere, die sich am Krankenhausbett einfinden - Ärzte, Schwestern, andere Patienten, Verwandte,... - werden humorvoll beschrieben. Aber auch die nachdenklichen Momente kommen nicht zu kurz. Dieses Buch ist insgesamt eher leichte Kost, ohne dabei seicht zu sein. Mit französischem Charme und Wortwitz erzählt die Autorin aus dem Leben eines Mannes, der auf den ersten Blick ein wenig einsam wirkt, es aber am Ende gar nicht ist - schon gar nicht nach diesem Krankenhausaufenthalt.

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