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Fhina Basbair

Posted on 7.6.2019

Gesehen bzw. gehört habe ich von dem Buch das erste Mal auf dem YouTube Kanal von Juliet und es hat sofort mein Interesse geweckt. Das Buch handelt von Vlad Draculea, seines Zeichens Prinz der Walachai und nicht um Graf Dracula, wie er vom Bram Stoker inziniert wurde. Also bitte erwartet keine Vampirgeschichte! Blutig ist es allerdings dennoch. Hundertprozentig bewusst, dass Vlad Draculea als Vorlage für den Dracula dient(e), wie wir ihn heute meistens kennen, war ich mir nicht bevor ich das Buch gelesen habe, aber man lernt schließlich nie aus und generell lese ich historische Romane ziemlich gerne. Meistens schreckt mich allerdings die Länge vieler dieser Romane ab. Mit etwas über 400 Seiten hat das Reich des Teufelsfürsten eine wirklich angenehme Länge. Die Handlung selbst teil sich in zwei Stränge auf; einmal Vlad der im Osmanischen Reich am Hof des Sultans in Gefangenschaft sitzt und einmal in Deutschland - hauptsächlich in Ulm – aber später auch an anderen Orten. Auf der einen Seite der Donau bekommen wir die Geschichte immer nur aus Vlads' Sicht erzählt und auf der anderen Seite hören wir sie durch mehrere Charaktere. Hauptsächlich aber durch Zehra von Katzenstein und Utz von Katzenstein (ihrem Bruder) sowie Johann von Katzenstein und seiner Tochter Sofia (Verwandte von Utz und Zehra). Am Anfang hat mich der Wechsel zwischen den Charakteren in Ulm etwas verwirrt, denn neben den Katzensteins gibt es auch noch Graf Ulrich von Helferstein, der auch nicht sonderlich gut auf die Katzensteins zu sprechen ist und irgendwie hab ich Ulrich und Johann an Anfang immer etwas durcheinander gebracht. Während Vlad am Sultanshof schreckliche Qualen widerfahren und er seinen kleiner Bruder Radu immer mehr und mehr in die Klauen von Prinz Mehmet, welcher brutal und gnadenlos ist, verliert, wird Zehra aus Ulm verbannt und entkommt nur knapp dem Tode. Sie begibt sich auf eine Reise mit Sinti, welche sie auf die Probe stellt und nicht einfach ist, denn der Sintifürst Michel ist angsteinflößen und anziehend zugleich, außerdem wünscht sie sich nichts sehnlicher, als wieder zu ihrem Bruder nach Ulm zurückzukehren. Ihr Bruder Utz muss unterdessen mit Johann von Katzenstein und dessen Familie vorlieb nehmen (und das nicht im positiven Sinne). Zudem ist er in Sorge um seine kleine Schwester und droht nicht nur sie, sondern auch sein gesamtes Vermögen zu verlieren. Vlad verspricht sich unterdessen, sich selbst und seinen Bruder zu retten und in die Walachei zurück zukehren. Was zwischen drin alles passiert, welche Qualen die Charaktere erleiden müssen und was ihnen sonst noch so alles widerfährt, müsst ihr schon selbst herausfinden. Fazit: Es ist ein wirklich tolles Buch, welches größtenteils auf historischen Fakten aufgebaut ist. Der Schreibstil von Silvia ist flüssig und einfach zu lesen und sie schafft es durch den Wechsel zwischen verschiedenen Charakteren, die Handlung spannend zu halten und es fällt einem schwer das Buch aus der Hand zu legen. Das Buch ist durchaus brutal und blutig, aber auch das beruht auf historischen Fakten. Wieso nur 4 Sterne? Leider fand ich zwischendrin die Handlung in und um Ulm etwas zu langatmig. Ich hatte gehofft, es würde mehr um Vlad gehen, was vermutlich im zweiten Band (welchen ich hier schon neben mir liegen habe) der Fall sein wird. Alles in allem ein wirklich tolles und gelungenes Buch, welches ich jedem empfehlen kann, der es gerne etwas düsterer mag.

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