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„Spring ins Wasser! Such deinen Vater!“ In diesem Motto verbindet der Autor Renato Cisneros seine verschiedenen Anliegen an diese Familienbiografie, die im Original 2015 erschien, in viele Sprachen übersetzt wurde und seit März 2019 auf Deutsch vorliegt. Zunächst bezieht sich der Autor mit diesem Zitat auf ein Foto aus Piura, das ihn als Kind zeigt, wie er von den Schultern seines Vaters in einen Pool springt. Sein Vater, das ist die historische Person Luis Cisneros Vizquerra, der „Gaucho“ Cisneros, ein Generaloberst der peruanischen Militärdiktatur. Renato Cisneros (43), Journalist und Moderator, geht in seinem dritten Roman drei Generationen zurück in der Familie seines Vaters und erzählt in Episodenform von dessen Kindheit im Argentinien der 30er Jahre, seinen Liebesabenteuern und später dann entlang der politischen Zeitläufte seine rigorosen Positionen zum Umgang mit Oppositionellen, Journalisten und Sympathisanten von Terroristen des Leuchtendes Pfads. Aus dieser Perspektive gibt das Buch einen Einblick in die politische und soziale Realität vom Peru der 70er und 80er Jahre. Selbstverständlich bekommen wir auch die anderen Mitglieder und Herzensangehörige der Familie Cisneros Visquerra zu Gesicht; der Autor deckt den Tisch der Geschichten reichlich: Geschwister, Großeltern, Onkels, Geliebte und natürlich seine Mutter, Cecilia Zaldívar; wir alle lernen sie in ihren privaten Ansichten kennen. Diese Alltagsszenen schenken uns noch einige saftige Portionen lateinamerikanischer Lebensart und Temperament obendrein. Dem peruanischen Schriftsteller Vargas Llosa hat das Buch jedenfalls gefallen, der Verlag zitiert ihn mit den lobenden Worten „Ein beeindruckendes Buch“. Die Übersetzung von Steven Uhly ist gut und der Aufbau des Buches unkompliziert und leserfreundlich. Mehr Details und mehr Rezensionen auf Deutsch und Spanisch auf www.niemandsland.net.bo