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aljus.bookblog

Posted on 31.5.2019

Worum geht’s? Die Geschichte handelt von Lina, einer Immobilienmaklerin in den 30ern, die ein einsames und unerfülltes Dasein führt. Sie lebt in einer kleinen Wohnung in München, die sie sich gerade noch so leisten kann und skypt regelmäßig mit ihrer besten Freundin Nicki. Ansonsten hat sie kaum nahestehenden Menschen in ihrem Leben, und auch in ihrem Job muss sie sich mit einem gereizten Chef und geringer Bezahlung rumschlagen. Doch dann bekommt sie den Auftrag, einem alleinstehenden und gut betuchten Geschäftsmann eine Wohnung zu vermitteln. In dem von Lina ausgesuchtem luxuriösem Apartment merkt sie schnell, dass zwischen ihr und dem wohlhabenden, attraktiven und charmanten Daniel von der Beek mehr als nur Sympathie herrscht. Bei einem traumhaften Dinner im marokkanischen Flair verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn – und wird prompt abserviert. Daniel muss noch am selben Abend eine spontane Geschäftsreise nach St. Petersburg antreten und bricht den Kontakt mit Lina ab. Doch Lina packt ihr Schicksal selbst in die Hand und kämpft um die Liebe ihres Lebens. Und das halte ich vom Buch… Das Cover des Buches verweist bereits auf den Inhalt: es ist schön romantisch, träumerisch und vielleicht ein bisschen zu idyllisch? Auf jeden Fall sind das Cover und der Inhalt perfekt auf das Zielpublikum abgestimmt. Dieses Buch richtet sich an (weibliche) Rezipienten, die gern romantische Liebesgeschichten mit Happy End lesen, welche auch gern kitschig sein dürfen. Für mich war es leider etwas zu viel des Guten. Vor allen Dingen hat mich Daniel nicht ganz überzeugt. Er verkörpert DEN vollkommenen Mann. Er sieht nicht nur blendend aus, ist gebildet, schwimmt in Geld und ist einfach der Inbegriff eines Gentlemans. Er tut und sagt stets das Richtige, und kann jede Gefühlsregung Linas vorherahnen und dementsprechend reagieren. Leider wirkt dieses auf mich nicht authentisch, da Daniels Charakter, Aussehen und Sprache einfach ‚zu perfekt‘ ist und deswegen konstruiert erscheint. Problematisch sehe ich auch das Zusammenkommen der beiden. Eine angemessene Kennenlernphase existiert nicht, da Daniel und Lina sehr schnell körperlich werden. Permanent hatte ich das Gefühl, dass sie die Beziehung überstürzen. Schwierig ist auch der Spannungsverlauf dieses Buches. Am Anfang wird Spannung aufgebaut, als Lina (und dem Leser) noch nicht klar ist, welche Absichten Daniel verfolgt und ob Lina ihn zurückgewinnen kann. Doch nach ihrem Zusammenkommen hätte es auch heißen können: „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“. Da sich im weiteren Verlauf alles harmonisch zwischen Lina und Daniel entwickelt, fällt der Spannungsbogen wieder. Zwar wird am Ende eine Wendung der Handlung eingeleitet, doch diese ist vorsehbar und stellt keine besondere Überraschung für den Leser dar. Positiv anzumerken ist dagegen der Schreibstil des Buches. Er ist sehr flüssig und verständlich, sodass der Leser sich gut in die Figur ‚Lina‘ hineinfühlen kann. Situationen werden lebendig und plastisch geschildert und die Cliffhänger am Ende der Kapitel sind gekonnt positioniert. Schön finde ich, dass aktuelle gesellschaftliche Ereignisse (Kölner Silvesternacht) und andere gesellschaftliche und kulturelle Themen angeschnitten werden. Ebenso lockert die vereinzelte Verwendung des bayrischen Dialektes die Dialoge auf und bringt eine gewisse regionale Würze in das Buch. Auch das Motiv des Schmetterlings ist gut gewählt, und ist als Leitbild nicht nur auf dem Cover zu finden, sondern umrandet Linas und Daniels Liebesgeschichte. Fazit: Ein leichter und süßer Liebesroman ohne hohe Spannungssprünge und Tiefgang, der jedoch zum Schmökern und Träumen verleitet.

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