monerl
Meine Meinung Die Faszination an Bienen hat sich bei mir erst entwickelt, seit ich in den Nachrichten lese, dass diese kleinen Tierchen bald vom Aussterben bedroht sein könnten, seit die Medien vermehrt darauf eingehen, dass wir ohne die Biene, die unsere Blüten bestäubt und erst Früchte wachsen lässt, wohl nicht lange und nicht gut überleben könnten und seit große Konzerne nicht aufhören Pestizide zu entwickeln, die unseren Bienen schaden. Ich muss zugeben, ich kannte die Autorin nicht. Ich schaue seit vielen Jahren kein TV und wusste nicht, dass die Autorin wohl eine bekannte Fernseh-Köchin ist. Vielleicht war das gut so, denn damit hatte ich so gar keine übersteigerten Erwartungen an den Schreibstil oder Aufbau des Buches. Sarah Wiener erzählt auf leichte und lebendige Weise, wie sie zu ihren Bienen und der Imkerei kam. Ich las und las und konnte nicht genug davon bekommen. Es war eine große Freude, wie sie aus ihrer Angst vor Bienen in der Kindheit, über einen Arbeitsauftrag die Liebe zu diesen faszinierenden Insekten entdecken und vertiefen konnte. Ich habe viel über Bienen, die Bienenhaltung sowie die Imkerei gelernt und freue mich, dass es mittlerweile auch so etwas wie eine wesensgemäße bzw. wesensnahe Bienenhaltung gibt. Zugleich war ich erschrocken darüber, was viele Imker ihren Bienenvölkern antun, wie sie sie ausbeuten, überzüchten und versuchen, ihre natürlichen Instikte, wie das Schwärmen oder den Jungfernflug zur Besamung, unterdrücken oder künstlich ausführen. Mir war zwar bewusst, dass die Haltung von Bienen sehr viel Arbeit macht und einen riesigen Zeitaufwand erfordert, doch was genau das inhaltlich bedeutet, zeigt Sarah Wiener wunderbar auf. Dass die Biene für eine halbes Gramm vollen Magen 1000 bis 1500 Blüten anfliegen muss, machte mich sprachlos. Genauso, dass “Für eine Portion von circa zwanzig Gramm Honig auf dem Frühstücksbrötchen … [Bienen] rund dreitausend Kilometer [fliegen].” (S. 115) ist echt unfassbar! Die Autorin beschreibt ebenso leidenschaftlich, wie sie die richtigen Standorte für ihre Bienenkästen ausgewählt hat als auch wie sie wegen dem Tod einiger ihrer Bienenvölker gelitten hat. Das ganze Buch fühlt sich so an, als würde man mit Sarah Wiener in ihrem wundervollen, selbstgewachsenem und voller Pflanzen und (Un)Kraut gefülltem Garten mit ihr zusammensitzen, Kaffee trinken, Kuchen essen, dem Summen der Bienen und ihren Ausführungen zuhören. Viele farbige Bilder lockern den Text auf und zeigen Sarah Wiener mit Freunden, den Bienen, den Bienenstöcken unvm. Gerne betrachtete ich die Bilder, die viel veranschaulichten und Lust auf einen Löffel Honig machten. Fazit Wer sich für die Autorin, ihr Leben und die Bienen interessiert, ist mit dem Buch sehr gut bedient. Dies ist ein schön und locker erzähltes Sachbuch, das man am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Ein Buch, das aufzeigt, dass man nie zu alt für die Liebe zu den Bienen und die Hobbyimkerei ist. Es vermittelte mir Ruhe, Freude und weckt Tatkraft. Und nun bleibt für mich als Leserin nur noch, schnell in den nächsten Bau- oder Gartenmarkt zu laufen, viele Blumensamen zu kaufen und auf dem Balkon und in der Natur auszusähen, damit die Bienen ganz viele Blumen und Blüten finden, um Pollen als auch Nektar sammeln zu können. Macht mit!