monerl
Meine Meinung Comissário Avila ermittelte endlich wieder! Bereits der Auftakt dieser Serie hatte mir sehr gut gefallen und ich hoffte auf weitere Fortsetzungen mit diesem sympathischen Ermittler und seinem Team. Mittlerweile Vater ein Tochter, versucht Avila den neuen Anforderungen einer Familie mit Kind gerecht zu werden. Von seiner Frau Leticia wird er für ein Wochenende in das abgeschiedenste Hotel Madeiras überredet, wo er unglücklicherweise auch noch seinen Chef sowie seinen Schwiegervater ertragen muss. Ob das wohl gut geht? Doch ein schrecklicker Sturm wütet auf Madeira und schneidet die Gäste des Hotels von ihrer Umgebung ab. Zudem ist unter ihnen ein Mörder, der bereits zwei Tote auf dem Gewissen hat. Avila und sein Chef André, der Wolf, ermitteln unter schwersten Bedingungen. Erstaunlicherweise kommen sie gut miteinander aus und ergänzen sich wunderbar. Joyce Summer hat in Avilas zweitem Fall die Insel Madeira auch wieder, ganz wie nebenbei, schön in den Mittelpunkt gesetzt. Doch dieses Mal von der dunklen, stürmischen Seite. Ich konnte mir die Gegend und das Setting sehr gut vorstellen. Spannend verknüpfte die Autorin zwei Handlungsstränge. In jenem, der von Avilas Mitarbeiter Vasconcellos geführt wird, versuchen die Ermittler den Mörder eines Tauchers aufzudecken, der womöglich der gleiche ist wie der, der sich im von der Zivilisation abgeschnittenen Hotel Encosta de Calheta befindet, wo Avila, der Wolf, Leticia mit Tochter Felia, Schwiegervater Oriol und noch ein paar andere Gäste feststecken. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt! Joyce Summer hat es wieder mal geschafft, dass man wunderbar miträtseln konnte. Ihre angenehme Schreibweise und der flüssige Schreibstil lassen einen schnell in die Geschichte eintauchen und am liebsten das ganze Buch am Stück durchlesen zu wollen. Die Figuren sind sehr realistisch gezeichnet, sodass man sie sich gut vorstellen kann und ihnen ihre Handlungsweise auch abnimmt. Die kleinen Spitzen um das Festland Portugal und seine Insel Madeira lockern den Krimi auf und bringen auch eine angenehme Heiterkeit ins Buch, die ich in einem Regionalkrimi erwarte. Die sehr gut hin und wieder eingebauten portugiesischen Ausdrücke runden diesen Madeirakrimi ab. Und nebenbei erfährt man auch noch mehr über Gifte und Shakespear. Fazit Wer gerne Krimis liest, die nicht zu blutig sind und bei denen man die Ermittlerarbeit nachvollziehen und gleichzeitig miträtseln kann, ist mit Joyce Summers Madeirakrimis absolut an die richtigen Bücher geraten! Sie sind nicht überfrachtet und insgesamt jeweils abgeschlossen. Aber auch hier empfehle ich bei Teil 1 zu beginnen, um die Entwicklung des persönlich-privaten Handlungsstrangs um Avila und die anderen verfolgen zu können.