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buchperlenblog

Posted on 14.5.2019

Castle Rock ist ein erstaunlich unbeschauliches Städtchen in Maine, USA. Ein Städtchen, da sind wir Kenner uns wohl einig, in dem nichts normal verläuft, seit Stephen King es erschuf. In Gwendys Wunschkasten lernen wir nun also Gwendy Peterson kennen, ein zwölfjähriges Mädchen mit Neigung zur Pummeligkeit. Die Jungs machen sich über sie lustig, doch sie gibt nicht klein bei. Sie beginnt Sport zu treiben und nimmt jeden Tag die sogennante Selbstmordtreppe in Angriff. Eines Tages lernt sie oben angekommen den geheimnisvollen Richard Farris kennen, der ihr einen Wunschkasten schenkt. Doch was kann dieser Kasten eigentlich? Kein typischer King, aber Wie viele wissen, bin ich ein absoluter Stephen-King-Fan. Eigentlich kann er in meinen Augen nichts schreiben, dass mich nicht über kurz oder lang begeistern wird. Gwendys Geschichte ist kein typischer Horrorthrill, kein typischer King. Aber das muss auch nicht immer sein. Der wohlige Schauer des Erkennens lief mir bereits zu Beginn über den Rücken, als ich in Richard Farris die bekannten Initialen R.F. wiederfand. Diese stehen in den meisten Fällen für eine der vielen Identitäten Walters, Merlin, der große Magier, der schon so manches Mal die Welten Kings erschüttert hat (An dieser Stelle ein Gruß an den geliebten Dunklen Turm). Dieses Mal ist R.F. jedoch nicht mit finsteren Absichten unterwegs. Er schenkt der pummeligen Gwendy einen Wunschkasten, mit zwei kleinen Hebeln und sieben bunten Tasten. Eine Taste steht für jeden Kontinent, die Rote macht alles, was man sich wünscht und die Schwarze … tja. Das wissen wir nicht. Gwendy weiß jedoch, dass ihr der eine Hebel jeden Tag ein Stückchen Schokolade gibt, in Tierform, nie die gleiche. Diese Schokolade schmeckt himmlischer als alles, was sie bisher gegessen hat. Und sie will sie jeden Tag. Der andere Hebel gibt ihr von Zeit zu Zeit einen Silberdollar, der sehr wertvoll ist. Die Tasten sind das eigentlich mysteriöse. Denn auch Gwendy traut sich nicht, auf die Tasten zu drücken, aus Angst, womöglich ganze Kontinente auszulöschen. Und wer weiß, vielleicht wäre der Kasten sogar dazu in der Lage? Stattdessen begnügt sie sich lange Zeit mit den Schokoladenstückchen, während ihr Leben an Fahrt aufnimmt. Bessere Zensuren, bessere Leistungen im Sport, ein Gewinnertyp durch und durch, möchte man meinen. Doch auch sie hadert mich sich, der Welt und dem Wunschkasten. Und genau das macht dieses kleine Büchlein so lesenswert. Nicht das große Kabumm, nicht die Zerstörung allen Seins, die im Hinterkopf wartet. Nein, vielmehr das, was Gwendy aus all ihren Möglichkeiten macht. Ist sie ein guter Mensch? Ist sie selbstlos und nutzt die angebotene Macht nicht aus? Oder nimmt sie sie an, greift mit ihr nach den Sternen und findet heraus, was die schwarze Taste schlussendlich bewirken wird? Fazit Ich mag die neueren Wege, die Stephen King einschlägt. Nicht immer braucht es große Abenteuer, um zu beeindrucken. Manchmal reicht es auch, seine eigene Fantasie etwas anzukurbeln. Und was ist dazu besser geignet, als die ewige Frage: Was wäre, wenn …?

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