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rainbowly

Posted on 13.5.2019

Inhalt Eines Tages erhält Nela ein Paket vollgepackt mit Briefen. Briefe von einer Frau, die sie kaum kennt und trotzdem berühren sie diese Briefe unheimlich. Denn Ellen erzählt die Geschichte von Nelas Vater - wie sie ihn kennengelernt hat, warum er Nela verlassen hat und wie er gestorben ist. Und die Briefe führen Nela auf eine Reise ans Meer, um den Mann zu finden, der jetzt das Herz ihres Vaters in seiner Brust trägt. Gestaltung Das Cover ist wunderschön, melancholisch und passt im Regal perfekt zu Kati Secks Roman „Die Stille zwischen Himmel und Meer“. Sprache Wie schon „Die Stille zwischen Himmel und Meer“ ist auch „Dein fremdes Herz“ eher eine ruhige, melancholische und nachdenkliche Geschichte. Sie greift ebenfalls ein ernstes Thema auf - in diesem Fall: Organspende. Mir hat besonders gut gefallen, dass es nicht mit erhobenem Zeigefinger geschrieben ist, so dass man ein schlechtes Gewissen bekäme oder das Gefühl zu etwas gedrängt zu werden! Sondern es regt einfach zum Nachdenken an. In was für eine Situation bringt es Angehörige, wenn man seine Wünsche nicht klar formuliert hat bevor etwas passiert? Möchte ich Organe spenden oder ein Spenderorgan erhalten? Was hängt da alles dran? Es wird beschrieben, was für Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Organe spenden zu können. Aber auch was eine Organspende für den Empfänger bedeutet - ein zweites Leben, aber auch die Angst wie lange das Organ hält und eine andauernde Medikation. Am Ende bleibt einfach der Gedanke hängen, wie wichtig es ist sich über solche Dinge Gedanken zu machen, eine Entscheidung vielleicht auch schriftlich festzuhalten und auf jeden Fall mit den Angehörigen darüber zu sprechen! Die aktuelle Geschichte wechselt sich ab mit den Briefen von Ellen an Nela. So begleitet man Nela auf ihrer Reise und nach und nach kommt immer mehr Licht in Nelas Vergangenheit. Besonders Ellens Briefe haben mich sehr berührt. Man hat ihren inneren Kampf gespürt und mit gelitten. Und die Geschichte hat noch lange in mir nachgeklungen. Durch Kati Secks Schreibstil verwandelt sich auch die Geschichte drumherum in etwas ganz Besonderes. Bildgewaltig und poetisch erzählt sie Nelas Geschichte - ihre Gedanken, Gefühle, Ängste, Sorgen, Hoffnungen. All das wird in einer atemberaubenden Kulisse durcheinander gewirbelt. Charaktere Nela ist ein eher kühler und unnahbarer Charakter. Sie hat sich tief in ihr Schneckenhaus aus Ordnung und Struktur zurückgezogen. Die Reise ans Meer wühlt sie auf und bringt sie an ihre Grenzen. Doch nur so kann sie aus sich herauskommen und ihre Ängste überwinden. Maximilian ist verhärtet und hat trotz seines neuen Herzens, seiner zweiten Chance, keine Freude an seinem Leben. Und auch ihn wirft Nelas Besuch völlig aus der Bahn. Dann gibt es da noch die liebenswerte Pensionsbesitzerin, die Nela mit offenen Armen und sehr viel Mitgefühl aufnimmt und begleitet. Von solchen Menschen sollte es im echten Leben viel mehr geben! Fazit Absolut empfehlenswert für alle die ruhige, poetische Geschichten mögen oder schon „Die Stille zwischen Himmel und Meer“ mochten!

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