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sbs

Posted on 10.5.2019

Das Verschwinden der 19-Jährigen Julia vor 24 Jahren zerstörte ihre Familie. Ist sie freiwillig verschwunden oder wurde sie entführt? Lebt sie noch? Die Ungewissheit was mit der Tochter/Schwester geschehen ist, lässt die Familie nicht los. Jetzt ist erneut ein junges Mädchen verschwunden und Claire verliert bei einem Verbrechen ihren Mann. Nach seiner Beerdigung findet sie brutale Pornovideos auf seinem Rechner. Das ist nicht der Mann, den Claire liebte. Was hat er noch alles vor ihr verheimlicht? Wem kann sie trauen? Slaughter hat einen extrem spannenden Psychothriller vorgelegt, der neben Gänsehaut, Ekel und Wut, selbst ab und an ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Die Brutalität wird sehr plastisch dargestellt, dass beim Lesen Bilder im Kopf entstehen, die echt heftig sind…Das Buch ist daher weniger/nicht für Zartbesaitete geeignet, denn allein schon die Schilderung der Snuff-Movies ist recht extrem…und das ist nur der Anfang. Ständig überlegt man, ob solche Leute sich vielleicht in dem eigenen Umfeld bewegen könnten, ohne dass man etwas davon bemerkt. Ist vielleicht der scheinbar nette Nachbar drei Häuser in Wahrheit ein abgrundtiefer Mensch? Hätte es die Zeit zugelassen, hätte ich die 400 Seiten auf einen Sitz gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, was da wirklich läuft. Wer ist Täter, Mittäter oder doch ganz und gar unschuldig? Die zweite Hälfte habe ich dann auch quasi durchgelesen, weil die nervenzerreißende Spannung nichts anderes zulässt… Der Schreibstil war ansprechend. Zwischendurch sorgte Slaughter mit dem einen oder anderen Dialog für lustige Szenen, auch wenn man nur halbherzig darüber lachen konnte, weil der Schrecken davor zu groß war und man bangte was noch folgen wird. Ansonsten ist der Stil flüssig, emotional, meist temporeich, gespickt mit überraschenden Wendungen und einfach brutal gut, gut brutal… Die verschiedenen Erzählebenen bringen die Geschichte voran, beleuchten aber auch die Vergangenheit gekonnt. Die Charaktere sind sehr gut getroffen, auch wenn mir nicht jeder sympathisch war, einer konnte das aufgrund seiner Taten auch gar nicht, waren sie zumindest sehr gut dargestellt und voneinander gut zu unterscheiden. Der Showdown war extrem gelungen, das Ende ließ keine Fragen offen.

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