trinschen
Eigentlich binich kein Fan von historischen Romanen. Sie sind mir zu dick und zu langatmig. „Das Kind, das nachts die Sonne fand“ habe ich als Überraschungsbuch zugeschickt bekommen und mein ersten Gedanke war: Na toll, was für ein dicker Historienschinken... Allerdings hat sich das Buch als Urlaubslektüre angeboten und ich war mehr als überrascht, als ich nach Stunden des Lesens das erste Mal wieder auf die Uhr geschaut habe. Die Zeit war nur so verflogen und ich war tief in eine andere Welt eingetaucht, das hat lange kein Buch mehr geschafft. Die über 820 Seiten waren innerhalb weniger Tage gelesen und von mir aus hätten es noch einige Seiten mehr sein können. Sowohl der bildhafte Schreibstil als auch die Vielschichtigkeit der Charaktere hat mir gut gefallen. Klar gab es die „Guten“ und die „Bösen“, aber jede Gruppe hatte auch etwas von der anderen Seite an sich. Mir hat gut gefallen, wie sich Mikael langsam vom naiven Kind zum Mann entwickelte, auch wenn man sich beim Lesen immer vor Augen halten musste, dass er am Ende erst 17 Jahre alt ist. Das Buch ist ein wunderbarer Schmöker, wenn man sich von Folter, Mord und Totschlag nicht abschrecken lässt.