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TiniDo

Posted on 4.5.2019

Ich war etwas enttäuscht von dem Buch, das essentially eine Kurzgeschichten-Sammlung ist (was mich gar nicht stört, sondern ein guter Ansatz wäre, vielfältige Perspektiven einzunehmen.) Leider passiert das hier kaum. Das Personal rekrutiert sich fast ausschließlich aus dem Berliner Digital-Spießertum & reproduziert auch sehr authentisch die Sprache des sich selbst bewussten zeitgenössischen unglücklichen Bewusstseins, das es sich darin aber eigentlich ganz gemütlich gemacht hat. Das ist bis zu einem Punkt ganz interessant, aber dann wird es langweilig. Zumal das Milieu ganz & gar nicht untererzählt ist & man ihm beim sich selbst reflektieren auf Social Media überall zuhören kann. Interessant fand ich die Texte, in denen, plötzlich, reale körperliche Gewalt auftritt oder latent droht (wie in der Urschlamm-Geschichte). Über die Figuren, die so viel Energie in sich haben, dass sie anderen ansatzlos (und seltsam unbewusst) die Finger & die Nase brechen können, hätte ich gerne mehr gewusst. Und über die Frau, die sich ganz kurz in ein Krokodil zu verwandeln scheint, auch.

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