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FrauFrohmann

Posted on 2.5.2019

Luba Goldberg-Kuznetsova schreibt über die letzten Tage der Perspektivfigur in Sankt Petersburg vor deren Emigration. Ein literarisches Road Movie zu Fuß – das Salinger-Zitat vorneweg ist nicht zufällig gewählt –, man wird mitgenommen ins Sankt Petersburg der letzten Jahrtausendwende und lernt viel über die Stadt und den Lifestyle in dieser eigenartigen Zwischenzeit. Das Buch ist auch ein unsentimentales Memoir, die Autorin schreibt aus der kulturell noch viel zu wenig repräsentierten Sicht vieler junger Mädchen, die sich selbst und andere gnadenlos beobachten und analysieren, aber nicht immer entsprechend vernünftig handeln, weil sie zugleich im Real Life und ihrem persönlichen Tagtraum-Roman existieren. Das Buch ist sprachlich anziehend, weil die Autorin es auf Deutsch, also nicht in ihrer Muttersprache geschrieben hat, Resultat ist ein sehr literarisches Deutsch, eigen und schön. Ein echtes Super-Debüt, bitte bloß nicht in irgendeine Frauenliteratur-Ecke schieben, da gehört es nicht hin.

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