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Petzi_Maus

Posted on 27.4.2019

Kurz zum Inhalt: In Berlin wird ein deutsch-türkischer Handyladenbesitzer erschossen. Kurz darauf gibt es eine Detonation in einem verlassenen Kinderkrankenhaus, wo die Überreste eines jungen Flüchtlings gefunden wird. Hängen die beiden Fälle miteinander zusammen? Bevor Viktor Puppe, Ken Tokugawa und Begüm Duran das herausfinden können, wird ihnen der Fall vom Staatsschutz abgenommen, da dieser einen terroristischen Anschlag darin sieht. Viktor und Ken verfolgen unterdessen eine Spur in eine "völkische Siedlung" außerhalb Berlins, in die Viktor sich als Lehrer einschleicht. Auf sich allein gestellt muss er nun herausfinden, ob die dortigen Bewohner etwas mit den beiden Toten zu tun haben... Meine Meinung: "Die Todesbotin" ist nach "Der Todesmeister" der zweite Teil um Viktor von Puppe. Man ist sofort wieder mitten drin und trifft auf viele alte Bekannte. Für Quereinsteiger sind Details aus dem ersten Band in genau der richtigen Menge geschickt in der Geschichte verwebt. Die handelnden Personen sind detailliert ausgearbeitet und man erfährt viel über ihren Hintergrund. Und sie polarisieren - in meinem Fall ist das Begüm. So ganz warm bin ich mit ihr noch immer nicht geworden, weil sie immer wieder im Alleingang loszieht und sich dabei immer tiefer in Ärger reitet. Ebenso Ken - einerseits ist er mir mit seinen witzigen Sprüchen sympathisch, andererseits übertreibt er diese manchmal auch ;) Auch die Orte sind immer sehr gut beschrieben. So kann man sich alles gut vorstellen, auch wenn man noch nie in Berlin war. Das Geschichte geht diesmal nur langsam voran, es ist in meinen Augen eher ein solider Krimi als ein Thriller. Dennoch sind die Details über die autonome Siedlung der Rechtsextremen total interessant und spannend zu verfolgen. Man kann es gar nicht glauben, dass es einen solchen Ort tatsächlich gibt... Dadurch und aufgrund der Themen Terrorismus und Flüchtlinge hat dieses Buch höchste Aktualität. Besonders hervorheben möchte ich, dass Thomas Elbel geschickt den Berliner Dialekt in die direkten Reden eingebaut hat - und zwar genau in der richtigen Menge, dass man eintauchen kann in die "Berliner Schnauze", aber der Lesefluss dadurch nicht gestört wird. Wer die Todesbotin ist, und warum, bin ich erst gegen Ende des Buches gekommen. Das hat der Autor geschickt ausgearbeitet - so in dieser Art hätte ich das nicht erwartet! Das Cover mit der Libelle passt optisch zum Vorgängerband und lässt die Reihe als zusammengehörig erkennen. Fazit: Solider Krimi mit interessantem aktuellen Hintergrund und den bekannten polarisierenden Protagonisten. Aufgrund der diesmal leider etwas zu kurz kommenden Spannung vergebe ich 4 Sterne.

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