monerl
Kurzmeinung Genre: Gegenwartsroman, Roadtrip Handlung: Zwei Freundinnen, Töchter mit “Problemvätern”, fahren Marthas Vater in eine Sterbeklinik in die Schweiz. Das Ziel ist klar, der Weg eigentlich auch. Und doch wird aus dieser Fahrt eine echte Katastrophe! Charaktere: Martha und Betty, zwei frauen um die 40, die ihre eigene Mitte nicht gefunden haben. Gespannte Verhältnisse zu ihren Müttern, keine richtigen Bindungen zu ihren Vätern und ständig auf der Suche nach etwas, das scheinbar unerreichbar ist. Frustrierte Frauen, denen doch so viele Türen im Leben offen standen. Sie wirken unecht, übertrieben negativ und total destruktiv. Spannung: Bei Roadtrips ist meistens der Weg das Ziel. Doch nicht hier bei diesem Roman. Es gibt keine Spannung und keine Entwicklung. Weder von oder für die Figuren, noch für die Geschichte. Schreibstil und Sprache: Der Schreibstil ist recht einfach und flüssig zu lesen. Zu Beginn konnte mich das Buch noch mitreißen. Ich war gespannt, was aus der Geschichte werden wird. Doch recht schnell flachte alles ab. Die Autorin bedient sich vielen Klischees. Die Handlung suchte ich vergeblich. Eine Irrfahrt duch Italien, ein Trip nach Griechenland – wofür das Ganze, ist mir schlussendlich nicht klar geworden. Ende: Das Beste am Buch ist das Ende! Es hat mich überrascht und ich finde es gelungen. Hörbuch: Hätte ich bloß das reine Buch gelesen, hätte ich wahrscheinlich abgebrochen! Die Sprecherin Sabine Arnold schaffte es jedoch, dass ich das Buch zu Ende hörte. Es war angenehm ihr zuzuhören, obwohl die Geschichte oftmals sehr abstrus war. Das Interview am Ende des Hörbuchs mit Sprecherin und Autorin fand ich super. Darin erzählt Lucy Fricke über ihr Schreiben und ihr Leben sowie Hintergründe zum Buch. Fazit: Leider ein Flop! Meine Erwartungen waren sehr hoch, da der Roman den Bayerischen Buchpreis 2018 bekommen hat. Deswegen hatte ich eine überdurchschnittliche Sprache oder einen ausgeklügelten Plot erwartet. Bekommen habe ich jedoch nichts dergleichen. Ich folgte Charakteren, die sich entgegen ihrer Darstellung verhielten. Ich ertrug eine seltsame Grabschändung, eine nicht nachvollziehbare Verliebtheit, viele Sonnenblumenkerne, eine Waffe und Entgleisungen ohne richtigen roten Faden. Ich stelle fest, dass bepreiste Bücher kein Garant für gute Literatur sein muss