elisabethdietz
"Ich töte nicht oft. Ein bis zwei Verbrechen pro Jahr. Das hängt von meinen Verpflichtungen an der Universität ab." Emilio Rodriguez, 58, ist Professor an der Universität des Baskenlandes, Mitglied der Forschungsgruppe "Kunst und Grausamkeit", die sich mit der Darstellung von Folter in der westlichen Malerei befasst, und Herausgeber einer angesehenen Zeitschrift. Außerdem ist er ein Mörder. Er tötet, wie andere malen – um des künstlerischen Ausdrucks willen, aber auch, um Entspannung zu finden. Dabei wiederholt er sich nie. "Selbstverständlich begehe ich keine Serienmorde. Ich begehe Exklusivmorde." Schwarz und rot, scharfe Schatten, tiefe Monologe des Protagonisten aus dem Off - "Ich, der Mörder" ist eine Abhandlung über Kunst und Grausamkeit, eine campus novel, eine Sammlung von Fußnoten zur baskischen Freiheitsbewegung und die Geschichte eines Untergangs. Rodriguez' Doppelleben bekommt erste Risse, als seine Frau die lieblose Ehe beendet. Durch eine akademische Intrige verliert er seinen guten Ruf. Er wird zu etwas völlig anderem.