Anka Willamowius
Es ist nur ein kleines Heftchen, und doch macht diese Geschichte schon beim Betrachten des Coverbilds Spaß. Liebevoll wird die Geschichte eines ungewöhnlichen Buchladens für Nachteulen erzählt. Am liebsten würde frau sofort des Nachts dorthin gehen, die ungewöhnlichen Besucher und die erstaunlichen Bestände dieser Buchhandlung mit eigenen Augen sehen. Wer hätte gedacht, dass zwischen Mitternacht und ein Uhr morgens vor allem Werke übers Gärtnern, Chinesische Architektur und Ornithologie gefragt sind? Wir lernen Zelda, die Hauptangestellte und ihren namenslosen Assistenten kennen, die den Laden am Laufen halten. Und wir hören von der kleinen Schwärmerei für Zelda, die unser Erzähler hegt. Nur der eigenartigen Eigentümer bleibt verborgen. Zurück bleibt die Frage, ob man Bücher eigentlich besitzen kann. Oder besitzen die Bücher uns? Das Bedürfnis nach einem Buch kann dringend sein und keinerlei Aufschub gestatten, wie der junge Buchverkäufer berichtet: „Some customers phone first to see whether we have a particular book in stock. People have been known to travel a hundred miles wearing just slippers and a dressing gown. The urge to own a book can be a particularly powerful one, and the intensity of those phone calls is a testament to the importance of the service we provide.” (S. 6) Das Sortiment der Buchhandlung glänzt nicht mit Aktualität. Es scheint der Charme des Etablissements zu sein, der ein bestimmtes Publikum anzieht: „'Best sellers' we leave to the mainstream bookshops, supermarkets and Amazon. We are not in competition with anyone. The bookshop’s turnover is so slow that much of our stock is old and otherwise out of print. Luckily, our customers like this aspect. They say they find surprises on every shelf.” (S. 6) Abgerundet wird das Heft durch zwei Gedichte an Anfang und Schluss. Dem Fazit des Dichters Jim Burns im Gedicht "Bookshops" ist nichts hinzuzufügen: “It’s easier on the internet,“ someone says. „But not as much fun,“ I reply. (S. 3) Unbedingt lesen!!