kimvi
Der Wolf ist in den Spreewald zurückgekehrt. Die Tierschützer verfolgen das mit großem Interesse und dokumentieren ihre Beobachtungen. Doch es gibt auch erbitterte Gegner, denn Schäfer und andere Tierbesitzer haben Angst vor der Rückkehr des Wolfs. Als die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, der durch Bisswunden beinahe bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde, droht die Situation zu eskalieren. Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner nimmt die Ermittlungen auf. Sie ahnt, dass hinter diesem Fall viel mehr stecken wird, als die Wolfsgegner vermuten.... "Spreewaldwölfe" ist nach "Spreewaldgrab", "Spreewaldtod" und "Spreewaldrache" bereits der vierte Fall für Kommissarin Klaudia Wagner. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Hintergründe der Kommissarin besser zuordnen zu können, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten. Der Einstieg in diesen Spreewald-Krimi gelingt mühelos. Man ist sofort mitten im Geschehen und möchte unbedingt erfahren, wie und warum der junge Mann zu Tode gekommen ist. Die Rückkehr des Wolfs und die Meinungen der Gegner und Befürworter bilden einen interessanten Hintergrund. Auch dieses Mal schildert die Autorin das besondere Flair des Spreewalds wieder so authentisch, dass man schon fast meint, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich die Handlungsorte mühelos vorstellen und ganz in die undurchsichtigen Ermittlungen eintauchen. Die Charaktere wirken ebenfalls lebensecht. Man fasst spontane Sympathien oder auch Abneigungen und versucht, den Täter und die Hintergründe des Falls zu enttarnen. Dabei trifft man sowohl auf alte Bekannte aus den vorherigen Bänden, als auch auf neue Charaktere. Diese Mischung ist gelungen und sehr interessant. Denn der Täter und sein Motiv sind nicht so leicht zu enttarnen. Man kann eigene Ermittlungen anstellen und über den weiteren Verlauf spekulieren. Das macht einen großen Reiz dieses Krimis aus. Der Fall ist durchgehend interessant und die Spannung steigert sich dabei stetig, um in einem atemberaubenden Finale zu gipfeln. Die privaten Nebenhandlungen um Klaudia Wagner nehmen in diesem Krimi keinen allzu großen Raum ein. Dadurch können auch Leser, die bisher keinen Band der Reihe kennen, mühelos den Einstieg in diese Serie finden. Wichtige Hintergrundinformationen werden ganz nebenbei in die Handlung eingeflochten. Dabei verrät die Autorin auch nicht zu viel, sodass man auch die anderen Fälle noch lesen kann, ohne sich die Spannung zu verderben. Ich habe bisher alle Bände dieser Reihe gelesen und das erneute Wiedersehen mit dem Spreewald und Klaudia Wagner genossen. Der Fall wirkte auf mich durchgehend interessant und nicht so leicht zu durchschauen. Deshalb konnte ich mich ganz auf die Ermittlungen einlassen und die stetig steigende Spannung genießen.